EMA empfiehlt AstraZeneca-Impfstoff weiter für alle
In Deutschland hat die Empfehlung voraussichtlich keine unmittelbare Auswirkungen auf die Entscheidung der ständigen Impfkommission (STIKO), die den AstraZeneca-Impfstoff zuletzt für Menschen ab 60 Jahren empfohlen hatte. Was die EMA gemacht habe, könne man mit Sicherheit rechtfertigen, sagte STIKO-Mitglied Christian Bogdan am Mittwoch.
Die Experten der EMA stellten einen Zusammenhang zwischen Impfstoff und Thrombosen fest, wenn gleichzeitig eine sehr geringe Zahl von Blutplättchen vorhanden war. Dies trete allerdings sehr selten auf. Die Behörde hält damit weiterhin an ihrer Bewertung des Präparates fest. „Der Nutzen des Wirkstoffes bei der Bekämpfung von Covid-19 ist deutlich höher zu bewerten als die Risiken“, sagte EMA-Chefin Emer Cooke am Mittwoch in Amsterdam. Geimpften riet die EMA, auf die entfernte Möglichkeit der sehr seltenen Blutgerinnsel zu achten. Bei entsprechenden Symptome sollten sie sofort medizinischen Rat einholen, hieß es weiter. Warnzeichen sind: Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Schwellungen in den Beinen, anhaltende Bauchschmerzen, neurologische Symptome wie starke und anhaltende Kopfschmerzen oder verschwommenes Sehen sowie kleine punktförmige Blutungen unter der Haut abseits der Einstichstelle der Impfung.
Der Impfstoff mit dem Marktnamen Vaxzevria hatte Ende Januar eine bedingte Marktzulassung für die EU erhalten. Danach ist der britisch-schwedische Hersteller weiterhin verpflichtet, alle Daten zu möglichen Nebenwirkungen weiterzuleiten. Die Häufigkeit gemeldeter Zwischenfälle mit Blutgerinnseln im Gehirn gaben die EMA-Experten am Mittwoch mit ungefähr 1:100 000 an.
Quelle: dpa