Engpass bei Paracetamolsaft: Krankenkasse übernimmt Mehrkosten
Darüber hinaus werden auch die Kosten für Arzneimittel mit alternativem Wirkstoff übernommen. Ebenso werden nach der Ausstellung eines neuen Rezeptes die Kosten für in der Apotheke hergestellte Rezepturen übernommen.
Die Ausnahmeregeln für Versicherte der IKK classic sind bis zum 31. August 2022 befristet, eine Verlängerung ist möglich und wird abhängig von der Entwicklung der Versorgungslage geprüft.
Was müssen Apotheken dokumentieren?
Der letzte im Markt befindliche generische Anbieter (ratiopharm) kann die fehlenden Mengen aktuell nicht kompensieren. Bei Abgabe des Paracetamol-Saftes von bene-Arzneimittel (Ben-u-ron) fallen für den Versicherten Mehrkosten an, da dieser Saft oberhalb des Festbetrages liegt. Die IKK classic übernimmt nach eigenen Angaben die Mehrkosten, die im Falle von anderen Fertigarzneimitteln möglicherweise anfallen, wenn keine andere aut-idem-Alternative verfügbar ist. Dafür müssen Apotheken die Sonder-PZN mit dem Faktor 4 auf die Verordnung aufdrucken und einen Beleg des Großhandels über die Nichtverfügbarkeit archivieren. Für die Kostenübernahme einer Rezeptur ist das Ausstellen eines neuen Rezeptes durch den Arzt erforderlich.
Die IKK classic hat Ende Juli die Landesapothekenverbände und die ABDA mit einem Anschreiben über die Ausnahmeregelungen informiert. Dort ist auch ein Schema (s. Abb. oben) zu den empfohlenen Abläufen enthalten.
Quelle: IKK classic