Entlassrezept: Von der Klinik direkt in die Apotheke

(cnie) Das Entlassrezept ermöglicht es Krankenhauspatienten, sofort die passende Anschlussmedikation zu bekommen, ohne zuvor einen niedergelassenen Arzt aufsuchen zu müssen. Der Deutsche Apothekerverband (DAV) begrüßt die neue Regelung, sieht aber noch Verbesserungsmöglichkeiten im Detail.

26.09.2017

Visite im Universitätsklinikum Mannheim
© Foto: Mathias Ernert, Universitätsklinikum Mannheim
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Ab 1. Oktober können Klinikärzte ihren Patienten bei deren Entlassung aus dem Krankenhaus ein Rezept über benötigte Arzneimittel zur Einlösung in öffentlichen Apotheken ausstellen und mitgeben. Damit wird eine Regelung des Versorgungsstärkungsgesetzes aus dem Jahr 2015 umgesetzt.  Durch den Aufdruck „Entlassmanagement“ ist das neue rosa Rezept von ambulanten Verordnungen zu unterscheiden.

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Darüber hinaus gelten zahlreiche Sonderregelungen: So dürfen die Klinikärzte nur die jeweils kleinsten verfügbaren Packungsgrößen der Arzneimittel verschreiben, und das Entlassrezept muss innerhalb von drei Werktagen in der Apotheke eingelöst werden. Ein Patient, der an einem Freitag aus dem Krankenhaus mit einem Entlassrezept für Medikamente entlassen wird, muss diese Verordnung also spätestens am Montag in der Apotheke einlösen. Beim Einlösen von Entlassrezepten hat jeder Patient die freie Apothekenwahl in ganz Deutschland.

„Die Umsetzung des Gesetzes war langwierig und schwierig, aber nun zeichnet sich endlich eine Verbesserung für die Patienten ab“, sagt DAV-Vorsitzender Fritz Becker: „Die Apotheker begrüßen diesen Fortschritt ausdrücklich. Entscheidend wird jedoch die Alltagstauglichkeit des Entlassrezepts sein, damit die Versorgung der Patienten in den Apotheken auch tatsächlich funktioniert.“

Becker äußert Zweifel an der reibungslosen Umsetzung einiger Detailregelungen, die von den Verbänden der Krankenkassen, Vertragsärzte und Krankenhäuser in einem Rahmenvertrag ausgehandelt wurden: „Ein Beispiel: Entlassrezepte für Arzneimittel haben eine andere Gültigkeitsdauer als solche für Hilfsmittel. Solche Punkte müssen noch bearbeitet werden, um eine sichere und reibungslose Versorgung der Patienten zu garantieren.“

Quelle: ABDA

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