Erster RSV-Impfstoff in Europa zugelassen

Nach jahrzehntelanger Forschung gibt es jetzt erstmals in Europa einen Impfstoff gegen das Respiratorische Synzytialvirus (RSV). Bis zur Impfsaison im Herbst soll die Vakzine zur Verfügung stehen.

von Wolfgang Geissel
07.06.2023

Illustration des Respiratory Syncytial Virus (RSV)
© Foto: Peter Hansen / stock.adobe.com
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Die EU-Kommission hat einen ersten Impfstoff gegen schwere Erkrankungen der unteren Atemwege mit dem Respiratorischen Synzytialvirus (RSV) zugelassen. Die Vakzine Arexvy von GlaxoSmithKline ist für Erwachsene im Alter ab 60 Jahren konzipiert. In den USA war der Impfstoff bereits Anfang Mai zugelassen worden. GSK will die Vakzine bis zum Herbst verfügbar machen.

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Man hoffe, dass der Impfstoff einige der Probleme, die es im vergangenen Winter gegeben habe, verhindern könne, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides in einer Mitteilung der Kommission.

Schwere Verläufe bei Risikogruppen

RSV verursacht zwar in der Regel leichte, erkältungsähnliche Symptome. Die meisten Menschen erholen sich nach Angaben der EU-Kommission binnen ein bis zwei Wochen. Aber vulnerable Menschen wie chronisch Kranke, Senioren sowie Säuglinge und Kleinkinder können schwer erkranken.

Mehrere weitere RSV-Impfstoffe für Risikogruppen sind in Sicht. Außerdem gibt es den bereits zugelassenen monoklonalen Antikörper Nirsevimab (Beyfortus) zum Schutz von Säuglingen und Kleinkindern.

In Europa verursache RSV jedes Jahr schätzungsweise 250.000 Krankenhausaufenthalte und 17.000 stationäre Todesfälle bei Menschen ab 65 Jahren, berichtet die EU-Kommission. Im vergangenen Winter hat auch RSV – neben Corona- und Influenzaviren – in Deutschland das Gesundheitssystem belastet.

Quelle: Ärzte Zeitung

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