Extraportion Protein ist überflüssig und teuer
Neben schon länger am Markt befindlichen Produkte wie Protein-Pulver, -Drinks und -Riegel oder Eiweiß-Brot kommen zunehmend von Natur aus eiweißreiche Lebensmittel wie Fisch-, Fleisch- und Milchprodukte und sogar Bier, Wasser, Pizza und Süßigkeiten als “High-Protein“-Produkte daher.
Bezeichnungen wie „Protein“-Käse und „Protein“-Fisch lassen vermuten, dass in diesen Lebensmitteln mehr Eiweiß steckt als in herkömmlichem Käse und Fisch. Das ist jedoch nicht der Fall, heißt es in einer Mitteilung der Verbraucherzentrale Hessen.
Die Lebensmittelhersteller nutzen ein rechtliches Schlupfloch. Hinter das Wort „Protein“ kommt ein Sternchen. Die Auflösung „*von Natur aus“ steht jedoch erst im Kleingedruckten auf der Rückseite.
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Neue Namen für bekannte Produkte
High-Protein-Varianten von Käse und Wurst sind zudem nicht immer neue Produktkreationen. Bei einigen ist nur der Name neu. Sie lagen bereits zuvor identisch zusammengesetzt als Light-Versionen in den Regalen.
Auch bei Eiscreme, Pudding, Keksen und Bonbons setzen Hersteller inzwischen auf eine Extraportion Protein, um die Nährstoffzusammensetzung ihrer Produkte zu verbessern. Verbraucher sollten jedoch genau hinschauen: Meist enthalten die Lebensmittel tatsächlich weniger Zucker, Fett und Energie. Dafür sorgen aber häufig Süßstoffe und Bindemittel für süßen Geschmack und die gewohnte Konsistenz.
„Zweifelsohne benötigen Muskeln neben Training Eiweiß, um zu wachsen, aber viel weniger als oft vermutet“, erklären die Experten. Selbst für Kraft- und Ausdauersportler im Leistungssport reicht es aus, eiweißreiche Lebensmittel wie Fleisch, Fisch, Milchprodukte, Vollkornprodukte, Hülsenfrüchte und Nüsse zu essen. Denn in der Regel essen sportlich Aktive mehr. Mit der zusätzlichen Nahrung steigt automatisch auch die Eiweißzufuhr.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen