Fehlendes Lippenlesen senkt Sprachverstehen

(kib) Nicht die akustische Dämmung durch die Gesichtsmaske, sondern vielmehr das fehlende Lippenlesen ist schuld, wenn unser Gegenüber uns in Pandemiezeiten nicht versteht. Das fanden Hörforscher der Universitätsmedizin Oldenburg heraus.

08.01.2022

Frau halt Bilderrahmen mit Foto von einem lächelnden Mund vor das Gesicht
© Foto: Karin & Uwe Annas / stock.adobe.com
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Für ihre Studie spielten sie Probanden mehrere Sätze vor. Diese hörten mal nur den Ton, dann sahen sie auch das Video der Sprecherin dazu. Im weiteren Versuchsverlauf war der Mund der Sprecherin von einer virtuellen Maske bedeckt. Dazu hörten die Versuchspersonen entweder den Originalton oder einen mit akustischer Dämpfung, wie sie für Stoff- und medizinische Masken typisch ist.

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Für alle Szenarien maßen die Wissenschaftler, wie gut die vorgespielten Sätze in einer Situation mit Nebengeräuschen zu verstehen waren. Es zeigte sich: Trotz gleicher Tonqualität sank das Sprachverstehen umgerechnet um etwa ein Drittel, wenn der Mund der Sprecherin hinter der virtuellen Maske versteckt war. Genauso stark verminderte sich das Sprachverstehen, wenn die Teilnehmenden die Sprecherin gar nicht sehen konnten.

Die Untersuchungen zeigen, dass sich die visuellen Einschränkungen stärker auswirkten als die akustische Dämpfung durch die Masken. Dabei verschlechterte die Stoffmaske die Verständlichkeit wiederum etwas stärker als die medizinische Maske. Aktuell führt das Team Messungen mit FFP2-Masken durch.

Quelle: IDW

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