Fettleber: Die stille Volkskrankheit

(kib) Der globale Fettleber-Tag am 13. Juni wird vom Global Liver Institute in den USA ausgerichtet. Er rückt eine Erkrankung in den Fokus, die Experten als verborgene Epidemie bezeichnet: Weltweit sind 115 Millionen Menschen betroffen. Erste Medikamente sind in Sicht.

13.06.2024

3D-Modell Fettleber
© Foto: Vink Fan / stock.adobe.com
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Laut Schätzungen des Global Liver Institute könnte sich diese Zahl bis 2030 mehr als verdreifachen. In Deutschland sind etwa 23 Prozent der Bevölkerung von einer stoffwechselbedingten Fettlebererkrankung betroffen. Die Tendenz ist steigend.

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Zudem kommt eine Fettleber selten allein. Viele Betroffene leiden gleichzeitig an Übergewicht und anderen Erkrankungen wie Diabetes mellitus oder Bluthochdruck. Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen ist bei Fettleber zusätzlich erhöht.

Entzünden sich verfettete Leberzellen, kann das schleichend über Jahre hinweg zu einer Vernarbung der Leber führen, also einer Leberzirrhose. Zudem ist das Risiko für Leberkrebs erhöht.

Diagnose und Symptome

Oft wird eine Fettleber nur zufällig im Ultraschall entdeckt. Die Leber hat kein Schmerzempfinden und es gibt oft keine Warnsignale, wenn diese erkrankt, berichtet die Deutsche Leberhilfe.

Schmerzen im Oberbauch sind möglich, wenn die Leber vergrößert ist und auf das umgebende Gewebe drückt. Andere Symptome wie Müdigkeit und Konzentrationsstörungen sind sehr unspezifisch und kein klarer Hinweis auf eine Fettleber. Viele Erkrankungen werden daher nicht oder erst spät diagnostiziert.

Lebensstil ändern

Wer die Diagnose Fettleber erhalten hat, sollte seinen Lebensstil ändern und sich mehr bewegen. Empfehlenswert ist zudem eine mediterrane Kost mit viel Gemüse und Ballaststoffen und ein kompletter Verzicht auf Alkohol. Fast Food und Süßigkeiten sind ebenso wie Alkohol Faktoren, die das Entstehen einer Fettleber begünstigen.

Wer bereits eine Fettleber hat, sollte auf Softdrinks wie Limonaden, Cola und gesüßte Säfte ganz verzichten. Auch vermeintlich gesunde Smoothies spielen bei Fettleber eine unrühmliche Rolle, da diese viel Fruktose enthalten.

Fruktose wird in der Leber verstoffwechselt. Dabei bilden sich Triglyzeride, die in der Leber oder im Fettgewebe abgelagert werden. Ein hoher Konsum begünstigt daher das Entstehen einer Fettleber. Softdrinks und Fertigprodukte enthalten oftmals viel Fruktose in Form von Glukose-Fruktose-Sirup.

Obst in Maßen ist zwar auch bei Fettleber gesund, sollte aber zwei Portionen pro Tag nicht überschreiten. Kaffeetrinker können sich dagegen freuen: Kaffee scheint sich günstig auf die Leber auszuwirken und sogar leicht leberschützende Effekte zu haben, teilt die Deutsche Leberhilfe mit.

Erste Medikamente in Sicht

In den USA wurde kürzlich mit Resmetirom erstmals ein Arzneimittel gegen Fettlebererkrankungen zugelassen. Eine Zulassung in der Europäischen Union wird derzeit durch die europäische Arzneimittelagentur EMA geprüft.

Resmetirom kann helfen, wenn Lebensstiländerungen allein nicht ausreichen. In den USA ist das Arzneimittel nur für eine Untergruppe von Menschen mit Fettleberentzündung zugelassen, deren Leber bereits teilweise vernarbt ist.

Ob das GLP-1-Analogon Semaglutid indirekt auch einer Fettleber entgegenwirken kann, wird in Studien untersucht.

Quelle: Deutsche Leberhilfe e. V.

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