Forscher entwickeln HIV-Pille für eine Therapiewoche
Das Geheimnis der Tablette ist dabei in ihrem Inneren versteckt: Sobald sie den Magen erreicht, löst sich die Kapsel auf und es entfaltet sich ein sternenförmiges, sechsarmiges Polymergerüst, das den Weitertransport durch das Duodenum verhindert, wie die Forscher in einem Video erklären.
Im Verlauf einiger Tage gibt das sternenförmige System dann kontinuierlich seinen Wirkstoff ab – wobei jeder der sechs Arme mit unterschiedlichen Medikamenten beladen werden kann. Sind die Wirkstoffdepots verbraucht, löst sich das System auf, die Reste werden ausgeschieden.
Noch hat sich die neue Kapsel nur bei Schweinen bewährt. Die Forscher vom Massachusetts Institute of Technology (MIT) zeigen sich allerdings auch für den Einsatz beim Menschen optimistisch. Sie schätzen, dass sich durch eine wöchentliche Dosierung der Medikamente die Effizienz der HIV-Therapie um 20 Prozent bessern ließe, wie sie in einer MIT-Mitteilung berichten.
Zudem könne das sternenförmige System auch mit anderen Medikamenten beladen werden und eigne sich daher auch für andere Krankheiten, bei denen eine einmal wöchentliche Gabe die Therapie vereinfachen würde. "Das System bleibt das gleiche – wir müssten nur neu berechnen, wie schnell oder langsam die jeweiligen Wirkstoffe freigesetzt werden sollen", wird Erstautor Dr. Ameya Kirtane in der MIT-Mitteilung zitiert.
Quelle: Ärzte Zeitung