Forschung: COVID-19-Impfstoff aus australischer Pflanze

(kib) In einer Phase-1-Studie wird derzeit in Kanada geprüft, ob ein aus der in Australien heimischen Pflanze Nicotiana benthamiana extrahierter Impfstoffkandidat gegen COVID-19 wirksam und sicher ist.

17.06.2021

Forscher mit Reagenzglas und Pipette
© Foto: Hoda Bogdan / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Das Vakzin, CoVLP, nutzt ein Bakterium als Überträger von Virusgenen auf Nicotiana benthamiana. Die Pflanze stellt dann auf Basis der überlieferten Gene das Spikeprotein des Coronavirus SARS-CoV-2 her, das schließlich aus den Blättern der Pflanze extrahiert werden kann.

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Nun wurde eine Zwischenanalyse einer Phase-1-Studie zur Sicherheit und Immunogenizität des Vakzins veröffentlicht. Die Studie wurde mit Dosis-Eskalation sowie randomisiert kontrolliert durchgeführt. In der Analyse wurde die kurzfristige Verträglichkeit der Impfung geprüft sowie die Bildung von neutralisierenden Antikörpern gegen das neue Coronavirus untersucht. Die fortlaufende Studie verfolgt zudem die Sicherheit und Immunogenizität über bis zu 12 Monate anschließend an die Impfung.

Phase-1-Studie

Erwachsene Teilnehmer in Kanada zwischen 18 und 55 Jahren wurden zufällig zwei intramuskulären Impfdosen mit CoVLP in einer Dosierung von 3,75, 7,5  oder 15 Mikrogramm zugewiesen, die entweder allein oder mit einem von zwei Adjuvantien gegeben wurden. Die zweite Dosis erfolgte im Abstand von 21 Tagen.

180 Teilnehmer, davon 56,7 Prozent Frauen und 43,3 Prozent Männer, wurden in die neun Gruppen zu je 20 Teilnehmern aufgeteilt. 178 dieser Teilnehmer erhielten auch die zweite Dosis der Impfung. Alle Impfdosen und Kombinationen mit einem der Adjuvantien wurden gut vertragen. Reaktionen auf die Impfung waren generell mild bis moderat, vorübergehend und am stärksten in den Gruppen, die die Impfung mit Adjuvans erhielten.

Ein Fall von Fatigue der Stärke Grad 3 trat am Abend nach der Impfung auf, löste sich allerdings noch am selben Tag. Typische Impfreaktionen waren lokale Reaktionen, besonders Schmerzen an der geimpften Stelle (66,5 % nach der ersten Dosis). Als systemische Reaktionen wurden besonders Kopfschmerz und Fatigue von etwa jedem 4. bis 5. Teilnehmer berichtet. Nach der zweiten Dosis reagierten die Probanden etwas stärker als nach der ersten Dosis.

Die Analyse zeigte zudem: Die Teilnehmer entwickelten neutralisierende Antikörper besonders in der Impfkombination mit Adjuvans. Die Dosierung von CoVLP schien dagegen keinen Unterschied für die Antikörperbildung zu machen.

Das CoVLP-Vakzin kann laut Mitteilung bei zwei bis acht Grad Celsius gelagert werden und gehört somit zu den unempfindlicheren Impfstoffen. Entwickelt wird es von den Firmen Medicago und GlaxoSmithKline.

Quelle: DeutschesGesundheitsPortal

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