Forschung: Sars-CoV-2 und Autophagie
Im Zentrum des Interesses der Arbeitsgruppen um Dr. Marcel Müller und Prof. Christian Drosten (Berliner Charité) sowie um Dr. Nils Gassen (Uniklinikum Bonn) stand dabei die Autophagie, ein Selbstreinigungsprozess der Zellen. Hierbei werden beschädigte und nicht mehr benötigte Zellbestandteile sowie Proteinablagerungen abgebaut und deren Grundbausteine wieder verwertet oder zur Energiegewinnung genutzt.
Auch Viren werden über diesen Mechanismus „entsorgt“. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass eine Sars-CoV-2-Infektion den Prozess der Autophagie herunterregelt, durch einen Eingriff in verschiedene Stoffwechselwege.
Daraufhin untersuchten sie verschiedene Substanzen wie das Anthelmintikum Niclosamid und das körpereigene Spermidin in Hinblick auf ein „Hochfahren“ der Autophagie. Spermidin wird im Körper selbst hergestellt und in größeren Mengen auch über die Nahrung (z. B. Weizenkeime, fermentierte Sojaprodukte, Pilze, Gemüse wie Erbsen und Brokkoli, reifer Käse) aufgenommen.
Laut den Aussagen der Forscher inhibierten sowohl Spermidin als auch Niclosamid die Sars-CoV-2-Vermehrung um 85 beziehungsweise mehr als 99 Prozent. Aus ihrer Sicht ist die Aktivierung der Autophagie durch geeignete Substanzen daher ein möglicher Ansatzpunkt bei der Suche nach Arzneimittelkandidaten gegen COVID-19. Allerdings stehe die Forschung noch ganz am Anfang und weitere Studien müssten folgen.
Quelle: bioRxiv
Kommentar von Behrens
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