Forschung: Sars-CoV-2 und Autophagie

(jup) Forscher auf aller Welt sind auf der Suche nach einer effektiven Waffe gegen das neuartige Corona-Virus Sars-CoV-2. Nun haben Wissenschaftler unter anderem vom Institut für Virologie an der Berliner Charité sowie vom Universitätsklinikum Bonn die Autophagie ins Visier genommen. Erste Ergebnisse einer In-vitro-Studie haben sie veröffentlicht.

21.04.2020

SARS-Cov-2 unter dem Mikroskop
© Foto: HPA / AP Photo / dpa
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Im Zentrum des Interesses der Arbeitsgruppen um Dr. Marcel Müller und Prof. Christian Drosten (Berliner Charité) sowie um Dr. Nils Gassen (Uniklinikum Bonn) stand dabei die Autophagie, ein Selbstreinigungsprozess der Zellen. Hierbei werden beschädigte und nicht mehr benötigte Zellbestandteile sowie Proteinablagerungen abgebaut und deren Grundbausteine wieder verwertet oder zur Energiegewinnung genutzt. 

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Auch Viren werden über diesen Mechanismus „entsorgt“. Die Wissenschaftler konnten zeigen, dass eine Sars-CoV-2-Infektion den Prozess der Autophagie herunterregelt, durch einen Eingriff in verschiedene Stoffwechselwege.

Daraufhin untersuchten sie verschiedene Substanzen wie das Anthelmintikum Niclosamid und das körpereigene Spermidin in Hinblick auf ein „Hochfahren“ der Autophagie. Spermidin wird im Körper selbst hergestellt und in größeren Mengen auch über die Nahrung (z. B. Weizenkeime, fermentierte Sojaprodukte, Pilze, Gemüse wie Erbsen und Brokkoli, reifer Käse) aufgenommen.

Laut den Aussagen der Forscher inhibierten sowohl Spermidin als auch Niclosamid die Sars-CoV-2-Vermehrung um 85 beziehungsweise mehr als 99 Prozent. Aus ihrer Sicht ist die Aktivierung der Autophagie durch geeignete Substanzen daher ein möglicher Ansatzpunkt bei der Suche nach Arzneimittelkandidaten gegen COVID-19. Allerdings stehe die Forschung noch ganz am Anfang und weitere Studien müssten folgen.

Quelle: bioRxiv

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1 Kommentar

29.04.2020 - 22:55 Uhr
Kommentar von Behrens

Interessant. Dann könnte Intervalfasten auch helfen!