Gefährlicher Kaffee?

(kib) Nach der am 15. Juni 2016 veröffentlichten Gefahreneinstufung von Kaffee durch die bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesiedelte Internationale Krebsagentur weist das Bundesinstitut für Risikobewertung darauf hin, dass die Gefahreneinschätzung von komplexen Gemischen, wie sie Lebensmittel darstellen, für Verbraucher nur von begrenzter Aussagekraft sind.

20.06.2016

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© Foto: Jeff O'Brien / mauritius images
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Nach der am 15. Juni 2016 veröffentlichten Gefahreneinstufung von Kaffee durch die bei der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angesiedelte Internationale Krebsagentur weist das Bundesinstitut für Risikobewertung darauf hin, dass die Gefahreneinschätzung von komplexen Gemischen, wie sie Lebensmittel darstellen, für Verbraucher nur von begrenzter Aussagekraft sind.

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„Jedes Lebensmittel kann regelmäßig, aber meist nur in Spuren, Stoffe enthalten, die ein krebserregendes Potenzial haben. Daneben sind allerdings oft auch gesundheitsfördernde Stoffe wirksam“, sagt BfR-Präsident Prof. Dr. Dr. Andreas Hensel.

„Lebensmittel wie Kaffee oder Fleisch sind in der Regel viel zu komplexe Gemische, um allgemeine Aussagen über ihr krebserregendes Potenzial ableiten zu können, die für Verbraucher von praktischem Nutzen wären.“

Hintergrund
Die Internationale Krebsagentur IARC veröffentlichte die Zusammenfassung ihrer Monografie zu Heißgetränken, Mate-Tee und Kaffee vorab. Darin stuft sie Kaffee als „nicht klassifizierbar bezüglich der Kanzerogenität beim Menschen“ (Gruppe 3) ein und ändert damit ihre Klassifizierung von Kaffee, den sie 1991 noch als „möglicherweise kanzerogen beim Menschen“ (Gruppe 2B) einstufte.

Denn Kaffee enthält neben verschiedenen die Gesundheit fördernden Stoffen auch solche Inhaltsstoffe, die isoliert beim Menschen krebserregende Wirkungen haben können. Dazu zählen unter anderem Furan, Acrylamid und Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK).

Darüber hinaus kann Coffein gesundheitlich schädliche Wirkungen haben. Allerdings lässt sich bisher durch die Gesamtheit der verfügbaren Studien kein krebserregendes Potenzial durch Kaffee belegen. Wie auch bei anderen Lebensmitteln kann es zwei Ursachen für die unterschiedliche Wirkung der isolierten Inhaltsstoffe und des gesamten Lebensmittels geben.

Zum einen ist es möglich, dass innerhalb des Lebensmittels einige Substanzen die potenziell schädlichen Wirkungen von anderen Substanzen mildern oder neutralisieren. Zum anderen ist es möglich, dass der Gehalt an unerwünschten Stoffen so niedrig ist, dass in verfügbaren Studien bei üblichem Konsum keine schädlichen Wirkungen zu beobachten sind.

Quelle: BfR

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