Gefälschte Ozempic-Rezepte aufgetaucht
In der vergangenen Woche übernahm das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte die Koordination rund um den Fälschungsfall Ozempic. Neben den gefälschten Pens mit bisher unbekanntem Inhalt sind nun wohl auch gefälschte Rezepte im Umlauf. Als erste Apothekerkammer berichtete die des Saarlandes am vergangenen Freitag darüber.
„Die Zunahme gefälschter oder angeblich insbesondere im osteuropäischen Ausland ausgestellter Verordnungen ist bedenklich“, teilte der Präsident der Apothekerkammer des Saarlandes, Manfred Saar, am 13.10. mit. Die Apotheken würden alles tun, um Ozempic den Patienten zukommen zu lassen, die es wirklich benötigten. Es sei eine Schande, dass Kranke nicht versorgt werden können, weil „Mitmenschen“ meinen, auf diesem Weg abnehmen zu müssen, so Kammerpräsident Saar.
Fälschungsverdacht in Niedersachsen
Auch der Apothekerkammer Niedersachsen sind Verdachtsfälle zu gefälschten Ozempic-Rezepten bekannt. Einige Mitglieder hätten diese gemeldet, sagte die Sprecherin der Apothekerkammer gegenüber der dpa am Freitag. Sie konnte noch keine Angaben dazu machen, ob es sich tatsächlich um Fälschungen handelte. Die Mitglieder der Kammer seien bereits informiert worden.
Fälschungsfall Ozempic
Im Fall der gefälschten Ozempic-Pens und Umkartons bittet das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte das Apothekenpersonal, vor der Abgabe alle Packungen zu öffnen und den Inhalt auf Echtheit zu prüfen. Bei den enthaltenen Pens könnten Original und Fälschung optisch unterschieden werden.
Ozempic ist ein auf dem Wirkstoff Semaglutid basierendes Präparat des Herstellers Novo Nordisk. Es ist in Deutschland als Diabetesmedikament zugelassen. Mit Wegovy bietet das Pharmaunternehmen zudem ein weiteres Semaglutidpräparat. Dieses ist zugelassen zur Therapie von Adipositias.
Quelle: Apothekerkammer des Saarlandes, dpa