Gefahr von Hautkrebs im Nagelstudio?

(eb/fast) Ob klassisch oder neon-bunt – professionell lackierte und modellierte Nägel sind modische Hingucker. Allerdings stehen UV-Lampen, mit denen die Pracht gehärtet oder getrocknet wird, im Verdacht, das Risiko für weißen Hautkrebs zu erhöhen.

24.05.2018

Ein künstlicher Fingernagel wird mit Gel bepinselt.
© Foto: Maffi_Iren / Getty Images / iSto
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Wissenschaftler schätzen die individuelle Gefahr sehr unterschiedlich ein. Sie hängt unter anderem von Dauer und Stärke der Bestrahlung mit UV-Lampen ab. Je kürzer die Einwirkzeit, desto geringer die Hautschädigung. Frauen, die nicht auf modellierte Nägel verzichten wollen, empfehlen Experten deshalb vorsorglich, UV-Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Dazu gehört die Verwendung von Sun-Blocker oder Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor. Auch fingerlose Handschuhe stellen einen Schutz dar.

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Für ein geringes Krebsrisiko sprechen folgende Ergebnisse: Nach einem mathematischen Modell müssten zehn- oder gar hunderttausend Individuen regelmäßig eine der üblichen UV-Lampen verwenden, bis sich bei einer Person ein Hautkrebskarzinom auf dem Handrücken entwickeln würde. Eine wissenschaftliche Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass 13 700 Sitzungen mit starken bis mittelstarken UV-Lampen gleichzusetzen sind mit der Belastung, die bei einer einzigen Phototherapie-Anwendung zur Behandlung von Hauterkrankungen wie Schuppenflechte entsteht. 

Andere Stimmen warnen, das Risiko nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Denn, so das Fazit einer Studie, nur zehn Minuten Bestrahlung mit der UV-Lampe entsprechen annähernd der empfohlenen maximalen Strahlendosis eines ganzen Tages. Eine andere Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass es, je nach verwendeter Lampe, bereits nach acht Nagelstudiobesuchen zu DNA-Schädigungen kommen kann. Problematisch kann auch eine ungleiche Verteilung der Strahlung mit sehr unterschiedlichen UV-A-Dosen an verschiedenen Hautstellen sein. Einig ist man sich aber bei der Empfehlung für die Praxis: So lange keine abschließenden Ergebnisse vorliegen, sollten auf jeden Fall die empfohlenen Schutzmaßnahmen getroffen werden.

Quelle: Ärzte Zeitung

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