„Gehirngesunde“ Ernährung
„Bisherige Daten lassen vermuten, dass Polyamine, insbesondere das Spermidin, sich positiv auf die Gehirnfunktion und geistige Fähigkeiten auswirken“, berichtet Professor Agnes Flöel von der Neurologischen Universitätsklinik Greifswald. Unter ihrer Leitung wird zurzeit an der Charité in Berlin eine Studie („SmartAge“-Studie) durchgeführt, die den Einfluss einer zwölfmonatigen Gabe von natürlichem Spermidin aus Weizenkeimen auf Lernfähigkeit und Gedächtnis sowie auf die Struktur des Gehirns untersucht.
Dem Inhaltsstoff schreiben Neurowissenschaftler ein großes Potenzial zu, geistigem Abbau vorzubeugen. Spermidin ist ein körpereigenes Produkt des Zellstoffwechsels und spielt eine wichtige Rolle bei der Aufrechterhaltung von Zellprozessen.
Bekannt ist, dass die externe Spermidinzufuhr über die Nahrung die Lebensspanne von Modell-Organismen wie Hefen, Würmern und Fruchtfliegen verlängert und den altersbedingten Erinnerungsverlust bei Fruchtfliegen stoppt – ein Effekt, den Forscher auf die Zunahme von Autophagie-Prozessen zurückführen.
Mit diesem Selbstreinigungsprozess verdaut und vernichtet die Zelle ihren Schrott, zum Beispiel krankheitserregende Eiweiß-Ablagerungen. Eine Ankurbelung dieses Selbstreinigungsprozesses könnte somit Erkrankungen wie Alzheimer- oder der Parkinson-Krankheit vorbeugen.
In einer kleineren Studie konnten die Forscher bereits zeigen, dass sich die Gedächtnisleistung nach dreimonatiger Einnahme von aus Weizenkeimen gewonnenem und in Kapseln verpacktem Spermidin tendenziell verbessert.
An der aktuellen Studie nehmen ältere, noch gesunde Menschen teil, deren Gedächtnis sich nach eigener Einschätzung verschlechtert hat. Noch werden weitere Studienteilnehmer im Alter zwischen 60 und 90 Jahren gesucht. Interessenten können sich per E-Mail oder unter der Telefonnummer 030.450 66 03 95 melden.
Quelle: IDW