GERDA: So funktioniert das E-Rezept im Südwesten

(cnie) Ab sofort sind Ärzte der telemedizinischen Behandlungsplattform docdirekt der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg (KVBW) in der Lage, E-Rezepte auszustellen und über GERDA, den Geschützen E-Rezept-Dienst der Apotheken, an den Patienten zu senden.

08.11.2019

Screenshots aus der docdirekt-App
© Foto: Landesapothekerkammer Baden-Württemberg
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GERDA ist ein Projekt der Landesapothekerkammer (LAK) und -verband Baden-Württemberg (LAV). Technisch umgesetzt wurde der E-Rezept-Dienst durch die Netzgesellschaft Deutscher Apotheker mbH (NGDA). Die Anbindung von docdirekt an den E-Rezept-Dienst über die docdirekt-App wurde von der Teleclinic realisiert. Das Land Baden-Württemberg fördert das Projekt mit rund einer Million Euro. Auch die Gesetzlichen Krankenversicherungen in Baden-Württemberg haben sich im Rahmen der Abrechnung und der dahinterstehenden Vertragsgestaltung in dieses Projekt eingebunden.

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Vorlage für deutschlandweite Lösung

LAK-Präsident Dr. Günther Hanke meint: „Mit GERDA haben wir ein System geschaffen, das die telemedizinische und pharmazeutische Versorgung voranbringt. Wie beim Papierrezept entscheidet allein der Patient, was mit seinem E-Rezept passiert. Bei GERDA wird ein hoch sicheres Verschlüsselungsverfahren angewendet. Die Technologie hat das Potenzial, Vorlage für eine bundeseinheitliche Lösung zu sein."

N-Ident-Verfahren zur Identifizierung

Die Apotheke weist sich am GERDA-Server digital aus. Dazu nutzen die Apotheken das bereits bundesweit eingeführte N-Ident-Verfahren, eine Art digitaler Ausweis, der jede teilnehmende Apotheke eindeutig und sicher identifiziert. Erst durch diese Identifikation erhält die Apotheke Zugriff auf das E-Rezept, das der Patient der Apotheke zugewiesen hat.

Eine Chatfunktion ermöglicht es, Kontakt zum Patienten aufzunehmen und mitzuteilen, wann die Medikamente verfügbar sind oder wann diese auch auf Wunsch des Patienten mittels Botendienst nach Hause gebracht werden.

Ist das E-Rezept beliefert und der Patient mit seinem Arzneimittel versorgt, rechnet die Apotheke über ein Rechenzentrum mit den Krankenkassen ab. Auch dieser Schritt erfolgt digitalisiert: GERDA ist so konzipiert, dass die Abrechnung verschlüsselt und mit allen nötigen Informationen digital an die Rechenzentren gesendet wird. Das Rechenzentrum wiederum leitet die Abrechnung wie gewohnt an die zuständige Krankenkasse des Versicherten zur Prüfung und anschließenden Bezahlung weiter.

Einheitliches System unter staatlicher Kontrolle

Durch die führende Rolle der LAK und des LAV bei der Einführung des E-Rezeptes in Baden-Württemberg sei sichergestellt, dass das E-Rezept nicht in die Hände von privatwirtschaftlichen Marktteilnehmern fällt, teilt die Landesapothekerkammer mit. Weiter betont sie in ihrer Pressemitteilung, dass es wichtig sei, dass mit GERDA ein einheitliches System durch neutrale Akteure und unter staatlicher Kontrolle auf den Markt gekommen sei. Außerdem entsteht durch GERDA eine einheitliche Schnittstelle für Ärzte und Apotheken. Durch GERDA kann sichergestellt werden, dass der Patient weiterhin freie Arzt- und Apothekenwahl hat. LAK und LAV Baden-Württemberg planen das E-Rezept von Seiten der Apothekerschaft bereits seit über einem Jahr. Patienten finden unter www.mein-e-rezept.de weiterführende Informationen zum E-Rezept.

"Ich begrüße die Kooperation mit LAV/LAK außerordentlich und freue mich, dass wir mit docdirekt die telemedizinische Plattform bieten können, um das eRezept auf den Weg zu bringen. Es ist der nächste wichtige Schritt in die richtige Richtung", sagt Dr. Johannes Fechner, Stellvertretender Vorsitzender der KVBW.

Quelle: Landesapothekerkammer Baden-Württemberg

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