Germany’s Next Topmodel kann Essstörungen fördern

Reality-TV-Modelwettbewerbe wie Germany's Next Topmodel erfreuen sich weltweit großer Beliebtheit. Doch wie wirkt sich das Schauen solcher Formate auf die Zufriedenheit mit dem eigenen Körper und das Selbstwertgefühl aus? Das wollten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der Universität Osnabrück in einer Studie herausfinden.
Stimmung und Selbstwertgefühl leiden
Für die Studie schauten die Teilnehmerinnen mit und ohne Essstörung eine Staffel Germany’s Next Topmodel in ihrem eignen, häuslichen Umfeld an und machten vor, während und nach einer jeden Folge Angaben zu ihrer Stimmung, ihrem Selbstwertgefühl und den Einstellungen in Bezug auf ihren eigenen Körper.
„Die Ergebnisse zeigen, dass sowohl Frauen mit als auch ohne Essstörung nach dem Anschauen der Sendung unzufriedener mit ihrem eigenen Körper waren als zuvor“, erklärt die Psychologin Friederike Holtmann von der Universität Osnabrück in einer Pressemitteilung.
„Besonders Frauen mit Essstörungen berichten zudem von einer Verschlechterung der Stimmung sowie der verstärkten Wahrnehmung einer Diskrepanz zwischen ihrem eigenen Körper und ihrem verinnerlichten Ideal eines optimalen Körpers. Diese Diskrepanz zum eigenen Schönheitsideal nahm im Laufe der Staffel Germany’s Next Topmodel weiter zu.“
Die Effekte scheinen besonders stark bei Frauen mit Essstörungen zu sein, sodass diese Sendungsformate auch zur Entstehung und Aufrechterhaltung von Essstörungen beitragen können, heißt es in der Mitteilung weiter.
Daher sei es umso wichtiger, sich der Auswirkungen solcher Sendeformate bewusst zu sein, und eine kritische Medienkompetenz zu entwickeln.
Quelle: IDW