Gesundheitsrisiko: Tuscheln, lästern, anfeinden

(kib) Magenkrämpfe, Erschöpfung, Depressionen: Einer Studie der IKK classic zufolge erkranken Menschen, die Diskriminierung und Ausgrenzung erleben, deutlich öfter als andere Personen.

19.08.2021

Gruppe von weißen Schachfiguren steht einer schwarzen gegenüber
© Foto: El Gaucho / stock.adobe.com
Anzeige

Die Studie zeigt, dass jeder zweite Bundesbürger Vorurteilen und Diskriminierung im Alltag ausgesetzt ist. Das Problem erreiche zunehmend auch die Praxen von Ärzten und Psychotherapeuten, erklärte die Krankenkasse gegenüber der Öffentlichkeit.

Aktueller Podcast

Denn wer bewusst oder unbewusst Ressentiments und Ausgrenzung ausgesetzt sei, leide häufiger unter Ess- und Schlafstörungen, Migräne, Burnout oder Depression und sei auf Therapie angewiesen.

Für die Studie befragte das Kölner Rheingold-Institut knapp 1530 Bundesbürger ab 18 Jahren nach ihren persönlichen Erfahrungen mit Diskriminierung und möglichen gesundheitlichen Auswirkungen.

Knapp 60 Prozent der Befragten waren bereits selbst Vorurteilen ausgesetzt oder geben an, Diskriminierung erlebt zu haben. Vorwiegend handele es sich um „Mikroaggressionen“ wie tuscheln oder unhöfliche Behandlung. Schlimmstenfalls reichten die Konsequenzen bis hin zu Belästigung und Körperverletzung. Obwohl Vorurteile „natürlich“ seien, gäben nur 38 Prozent der Befragten an, selber welche zu haben, teilte die Kasse unter Verweis auf Umfrage mit.

Themenmonat Online: Frischen Sie Ihr Wissen auf

Mykosen – So lautet der Schwerpunkt des Themenmonat Online im August. Hierzu finden Sie auf unserer Website unter anderem ein eTraining, den Podcast PTA FUNK "Pilze unterm Pony" sowie Downloadmaterial für Ihre Kunden sowie verschiedene Artikel mit Hintergrundinfos.

Nicht selten manifestiere sich die Erfahrung von Diskriminierung in der Schule, am Arbeitsplatz, in der Öffentlichkeit oder im Internet in körperlichen und seelischen Symptomen, hieß es. Betroffene erlebten Gefühle der Unsicherheit, Irritation, Hilflosigkeit und sogar Scham und Schuld. Zusammenbrüche und Burnout etwa würden bei ihnen 3,4 Mal so oft auftreten wie bei Menschen, die keine Diskriminierung erfahren.

Über Migräne und chronische Kopfschmerzen klagten Diskriminierte drei Mal so häufig wie Nicht-Betroffene. Zu Depressionen komme es im Vergleich 2,5 Mal so oft, zu Schlafstörungen und Magen-Darm-Erkrankungen doppelt so häufig.

„Diskriminierung ist ein großes Problem – ein gesellschaftliches und ein medizinisches“, kommentierte der Vorstandschef der IKK classic, Frank Hippler, die Ergebnisse der Studie. Respektvoller Austausch sowie wertschätzender Umgang mit anderen Menschen und sozialen Gruppen seien wichtige Faktoren, „damit aus Vorurteilen erst gar kein diskriminierendes Verhalten entsteht“.

Quelle: Ärzte Zeitung

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *