Gesundheitsvorsorge im Alltag

(kib) Wer es am wenigsten nötig hätte, tut am meisten. So lassen sich die Ergebnisse einer aktuellen Studie der Asklepios Kliniken Hamburg auf den Punkt bringen. In dieser wurden 1200 Bundesbürger dazu befragt, wie sie Ihren Gesundheitszustand einschätzen und was sie zur Gesundheitsvorsorge im Alltag unternehmen.

03.10.2016

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Am meisten motiviert es Menschen demnach offenbar, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, wenn sie selbst gesund sind und möchten, dass das bis ins hohe Alter so bleibt. Äußerlichkeiten wie Körpergewicht und gutes Aussehen überzeugen deutlich weniger, etwas für die eigene Gesundheit zu tun, als sich wohlzufühlen und Krankheiten vorzubeugen.

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Dabei schätzten weniger als die Hälfte der Befragten ihren eigenen Gesundheitszustand als „gut“ ein. Fast genauso viele empfinden ihn als mittelmäßig, jeder Zehnte sogar als „schlecht“. Während Erwachsene unter 30 Jahren ihren Gesundheitszustand noch zu 63 Prozent mit gut bewerten, sinkt der Anteil mit dem Alter auf schließlich 39 Prozent.

Ein ähnliches Bild zeigt sich beim Thema Bewegung: Während sich von den unter 30-Jährigen 45 Prozent zu den „Aktiven“ zählen, ist es über bei den 60-Jährigen nur noch jeder Vierte. Dabei zeigt sich eine klare Altersrelation: Während es bei den unter 30-jährigen 56 Prozent sind, die ihren Gesundheitszustand positiv einschätzen, sind es bei den über 60-jährigen nur noch 37 Prozent. Und je schlechter jemand seinen eigenen Gesundheitszustand einschätzt, desto anstrengender empfindet er es, auf die eigene Gesundheit zu achten.

Eine weitere Erkenntnis aus der repräsentativen Umfrage: Mit zunehmendem Alter motiviert eine Empfehlung des Arztes immer mehr zur Gesundheitsvorsorge. Am wenigsten erreichen Werbe- oder Informationskampagnen die Menschen, auch das Internet spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle.

„Unsere Studie zeigt deutlich, dass Gesundheitsvorsorge im Alltag den Menschen immer wichtiger wird“, sagt Prof. Dr. Christoph U. Herborn, Medizinischer Direktor der Asklepios Kliniken. „Viele haben verstanden, dass schon kleine Änderungen der Gewohnheiten wie Treppen statt Aufzüge zu benutzen auf Dauer Wirkung zeigen.“

Knapp ein Viertel achtet im Alltag „auf jeden Fall“ bewusst auf die Gesundheit, 57 Prozent „eher ja“. Für 24 Prozent ist es selbstverständlich, das zu tun, 37 Prozent achten gerne darauf, auch wenn es „hin und wieder mit Arbeit verbunden ist“. Immerhin jeder Fünfte achtet nicht auf seine Gesundheit. Während das nur 16 Prozent von denen sind, die ihre eigene Gesundheit mit gut einstufen, sind es 29 Prozent unter denen mit schlechter Bewertung ihrer eigenen Gesundheit.

Aufschlussreich ist auch, wessen Tipps zur Gesundheitsvorsorge am ehesten befolgt werden. Denn am stärksten wirkt sich auf das Verhalten die Empfehlung eines Arztes aus, dann folgen als Negativbeispiele die Erkrankung im Familien- oder Freundeskreis und der Rat von Partner oder Partnerin.

Informationskampagnen kommen hingegen nur auf 31 Prozent. Während jüngere Menschen noch aufgeschlossener gegenüber Kampagnen sind, nimmt die Bereitschaft mit dem Alter ab. Am ehesten erreichen solche Kampagnen über TV-Spots oder Aushänge beim Arzt ihre Adressaten.

Immerhin die Hälfte der Bundesbürger geht zur Krebsvorsorge, aber Männer bleiben Vorsorgemuffel. Bei anderen Vorsorgeuntersuchungen liegen Zahnarzt und Laboruntersuchungen des Blutes vorne, die von 73 bzw. 67 Prozent regelmäßig wahrgenommen werden. Es folgen Krebsvorsorge (49 %) und Herz-Kreislauf-Untersuchungen (47 %). Schlusslicht sind Magen- und Darmspiegelungen.

Kaum überraschend: Wer im Alltag schon nicht auf seine Gesundheit achtet, interessiert sich auch weniger für Vorsorgeuntersuchungen. Der bekannte Geschlechtsunterschied beim Gesundheitsbewusstsein bestätigte sich auch bei dieser Befragung. Während 72 Prozent der Frauen regelmäßig zur gynäkologischen Vorsorge gehen, unterziehen sich gerade mal 29 Prozent der Männer Urologischen Untersuchungen. Immerhin: Mit zunehmendem Alter – und möglicherweise auch damit verbundenen Zipperlein – steigt die Bereitschaft dazu auch beim starken Geschlecht. 

Quelle: Asklepios Kliniken Hamburg

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