Gratis-Masken für fünf Millionen Hartz-IV-Empfänger
Hintergrund für die Pläne sind die neuen Corona-Beschränkungen in Bussen, Bahnen und beim Einkaufen sowie die andauernden Schulschließungen. Nach einem Bund-Länder-Beschluss vom 19. Januar sollen selbstgenähte Behelfsmasken oder Tücher nicht mehr erlaubt sein, stattdessen müssen FFP2-Masken oder die günstigeren OP-Masken getragen werden.
Fünf Millionen Menschen sollen Gratis-Masken bekommen
Den Plänen zufolge sollen rund fünf Millionen Bezieher von Grundsicherung Anspruch auf die kostenlosen Masken bekommen. Dafür würden die Betroffenen jetzt "zügig" ein Schreiben von ihrer Krankenversicherung bekommen, wie Spahn sagte. Mit diesem und dem Personalausweis könnten die Masken dann innerhalb von zwei Wochen bei der Apotheke abgeholt werden. "Es ist wichtig, dass wir in dieser Situation die gesamte Gesellschaft im Blick haben und keine sozialen Spaltungen hinterlassen", sagte Heil. Nötige Schutzmittel dürften keine Frage des Geldbeutels sein. Man werde das so schnell wie möglich auf den Weg bringen.
ABDA: Es gibt genug Masken
ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening sagt zu den Plänen der Politik: "Die Versorgung von Grundsicherungsempfängern mit kostenfreien Schutzmasken halten wir für einen richtigen und wichtigen Schritt. Für die Apotheken ist es auch ein Stück gesellschaftliche Verantwortung, sie zu gewährleisten. Genügend Masken gibt es. Wie der Markt aber preislich reagiert, wenn nun noch einmal 50 Millionen hochwertige Schutzmasken zusätzlich gebraucht werden, müssen wir in den nächsten Tagen sehen. Vor allem hoffen wir, dass die Bedürftigen nun möglichst schnell ihre Berechtigungsscheine bekommen, damit wir sie versorgen können. Bei den Senioren und Risikopatientinnen hat die Versendung der Coupons bisher nicht im wünschenswerten Tempo geklappt.“
Ein Programm für kostenfreie Masken hatte der Bund schon zum Schutz von Risikogruppen aufgelegt. Rund 34 Millionen Bürger ab 60 Jahren und Menschen mit chronischen Erkrankungen bekommen Gutscheine für zwölf FFP2-Masken, die in der Apotheke eingelöst werden können. Dabei wird ein Eigenanteil von zwei Euro für je sechs Masken fällig.
Quelle: ABDA / dpa