Grippeimpfung: Sport ist ideales Adjuvans
In ihrem Review mit Metaanalyse bewerteten die Autoren insgesamt sieben randomisierte und kontrollierte Studien mit 550 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zwischen 18 und 87 Jahren. Die Übungseinheiten, die diese vor oder nach der Impfung ausführen sollten, umfassten Kraft- oder Ausdauertraining für 15 bis 50 Minuten.
Die meisten Aktivitäten wurden unmittelbar vor der Impftstoffgabe durchgeführt, in zwei Studien sechs bzw. 48 Stunden vorher und bei einer Testgruppe direkt nach der Impfung. In allen Arbeiten hatten die Kontrollgruppen während der gleichen Zeitspanne einfach nur ruhig dazusitzen.
Zusätzlich sollten alle Probandinnen und Probanden angeben, wie viel Sport sie normalerweise machen. Die Immunogenität wurde anhand von Serokonversion, Seroprotektion und Antikörpertitern zu Beginn der Studien und nach vier bis sechs Wochen bestimmt.
Körperliche Betätigung hilft vor allem Senioren
Die Antikörperreaktionen waren bei den Teilnehmenden, die zeitnah zur Impfung Übungen absolvierten, tendenziell höher als bei den Kontrollpersonen. Bei Probandinnen und Probanden, die sich regelmäßig sportlich betätigten, war diese Tendenz im Vergleich zu inaktiven Personen ebenfalls zu beobachten. Bei jüngeren Studienteilnehmern waren diese Ergebnisse jedoch weniger ausgeprägt vorhanden.
Mit dem Alter der Teilnehmenden verringerten sich die immunogenen Reaktionen, während der Body-Mass-Index und das Geschlecht wenig bis keine Auswirkungen hatten. Der adjuvante Effekt des Übungsprogramms zeitnah zur Impfung war ausgeprägter, wenn der Arm, in den die Injektion erfolgte, vorher trainiert wurde.
Quelle: MMW - Fortschritte der Medizin