Großhändler schränken Lieferungen ein

(cnie) Die Großhändler Phoenix und Gehe haben den Service für Apotheken im Zuge der Corona-Krise eingeschränkt. Beide Unternehmen erklärten in Schreiben an ihre Kunden, dass sie eine Vielzahl von zwingenden Maßnahmen ergriffen hätten, um die Auswirkungen so gering wie möglich zu halten.

17.03.2020

Großhandel Phoenix
© Foto: PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG
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Nach Angaben eines Phoenix-Sprechers liegt das nachgefragte Volumen von Medikamenten und Apothekenprodukten derzeit etwa 25 Prozent über dem Volumen vor Ausbruch von Corona. Gehe spricht in seinem Schreiben von "einem historischen Höchststand". Um diese Mehrarbeit zu stemmen, werden alle verfügbaren Mitarbeiter aus der Verwaltung und dem Verkauf im Lager eingesetzt werden. Apotheken müssen sich also darauf einstellen, ihre gewohnten Ansprechpartner nicht immer zu ereichen.

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Keine Retouren und Verbundbestellungen

Um die Anzahl der Wannen zu reduzieren, führt der Großhändler Phoenix Aufträge stärker zusammen. Ab Mittwoch, 18. März, steht jeder Apotheke nur noch eine Auftragskennung und eine Auftragsart als MSV3-Bestellmöglichkeit zur Verfügung. "Bitte aktualisieren Sie dazu regelmäßig Ihre MSV3-Vertragsdaten in Ihrem Warenwirtschaftssystem", rät Phoenix seinen Kunden. 

Viele Apotheken bevorraten sich verstärkt, hat der Großhändler festgestellt. Durch die hohe Nachfrage in ganz Deutschland erschwere sich der Warenaustausch zwischen den Vertriebszentren. Deshalb stellt Phoenix den Service der Verbundbestellungen auf unbestimmte Zeit ein. Auch Retouren (insb. BtM- und Kühlretouren) nehmen die Unternehmen derzeit nicht an und erstatten sie auch nicht. Ausgenommen sind Mängelrügen, die innerhalb von zwei Tagen an die Großhändler zurückgesendet werden. "Mängelrügen bitte ab sofort dem Fahrer persönlich übergeben. Bitte informieren Sie Ihre Mitarbeiter, um Missverständnisse zu vermeiden", schreibt Phoenix an seinen Kunden.

Kleinstbestellungen werden teuer

Der Großhändler Phoenix bittet die Apotheker von Kleinstbestellungen abzusehen, um die gesamte Prozesskette zu entlasten. Eine Servicepauschale von 250 Euro fällt bei einem Monatsbezug unter 25 000 Euro an.  

Da sich das Unternehmen auf nach eigenen Angaben notwendige Medikamentenversorgung fokussiert, wird es in Randsortimenten, bei Servicedispositionen, bei Zuteilungen von Warenpaketen und eventuell bei Überweisern zu Verzögerungen kommen. Lieferungen könnten sich aufgrund der gestiegenen Nachfrage ebenfalls verspäten.

Die Anzahl der Transportbehälter ist begrenzt. Daher bitten Phoenix und Gehe ihre Kunden, die leeren Behälter schnellstens zurückzugeben. 

 

Quelle: PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG | GEHE Pharma Handel GmbH

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