Grundlagenforschung zum Trockenen Auge

(kib) Australische Wissenschaftler haben es nach eigenen Angaben erstmals geschafft, die für den Tränenfilm auf dem Auge verantwortlichen Lipide synthetisch nachzubilden. Sie hoffen, dass diese Erkenntnis in innovative Behandlungsmöglichkeiten für das Trockene Auge münden. So bleibt vielleicht bald kein Auge mehr trocken.

12.09.2018

Auge unter der Lupe
© Foto: by-studio / stock.adobe.com
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Die Augenoberfläche ist mit einem Ölfilm bedeckt, welcher die Verdunstung der darunter liegenden Wasserschicht verlangsamt und das Auge somit vor dem Austrocknen schützt. Die Zusammensetzung dieses Ölfilms ist eine komplexe Zusammenstellung von hunderten Wachs- und Ölarten. Diese sind als Lipide bekannt.

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Seit mehr als vierzig Jahren versuchen Wissenschaftler die genaue Zusammensetzung dieser Lipide zu identifizieren, um zu verstehen, wie der Tränenfilm auf der einen Seite vor dem Verdunsten schützen und gleichzeitig eine weiche Oberfläche schaffen kann, die eine klare Sicht zulässt.

Eine Lipidklassifizierung namens OAHFA wurde in der Zusammensetzung entdeckt und als essenziell für die Entstehung der weichen Oberfläche identifiziert. Bis jetzt war niemand dazu in der Lage, die Zusammensetzung aller Komponenten auf Molekularebene eindeutig zu bestimmen, da die Konzentration von den OAHFAs zu gering war.

Durch die Anwendung hoch spezifischer massenspektrometrischer Techniken haben die Forscher es nun geschafft, die genaue molekulare Struktur der am häufigsten vorkommenden OAHFAs im Tränenfilm auszumachen.

Mit der detaillierten Struktur der OAHFA in der Hand erstellten weitere Wissenschaftler die ersten künstlich nachgebildeten Versionen der Lipide. Das sei der Grundstein für weitere Untersuchungen der physischen und biochemischen Eigenschaften, heißt es in einer Mitteilung. Künftige Forschungsarbeiten sollen nun aufdecken, wie die einzelnen Bausteine dazu in der Lage sind, den Tränenfilm zu stabilisieren und effektivere Behandlungsmöglichkeiten für trockene Augen liefern.

Quelle: IDW / Institut Ranke-Heinemann

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