H. pylori: Das Chamäleon im Magen

(kib) Das Magenkrebs auslösende Bakterium Helicobacter pylori kann sich so genau an den Menschen anpassen, dass es so individuell wird wie ein menschlicher Fingerabdruck: Wie kein anderes Bakterium variiert es dazu im Laufe der Infektion seine Gene, teilten Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover mit. Sie haben gemeinsam mit Kollegen den Grund für diese große Variabilität herausgefunden.

18.07.2016

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© Foto: Eric Isselée / Fotolia
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Bereits bekannt war, dass zwei verschiedene Helicobacter pylori-Bakterien DNA-Fragmente austauschen, wenn sie im Magen aufeinandertreffen. Nun zeigte sich, dass die große Individualität dadurch zustande kommt, dass es zwei Aufnahmemechanismen gibt, die zur Integration von Fragmenten unterschiedlicher Längen führen.

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Die Aufnahme ganz kurzer Genschnipsel, die weniger als 50 Basenpaare lang sind, ermöglicht den Bakterien eine extrem hohe Variabilität innerhalb der Gene. Die Aufnahme längerer, im Durchschnitt 1600 Basenpaare umfassender DNA-Stücke sorgt für Konstanz und die Möglichkeit, ganze Gene auszutauschen, teilten die Forscher mit.

„Der Effekt des Erbgut-Austausches ähnelt sogar dem, der bei sexuell reproduzierenden Organismen stattfindet“, wird Professor Sebastian Suerbaum in der Mitteilung zitiert. Der Leiter des MHH-Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene möchte mit seinem Team nun den zugrundeliegenden molekularen Mechanismen auf die Spur kommen. Die große genetische Variabilität von Helicobacter pylori wird auch als eine wichtige Hürde für die Entwicklung eines Impfstoffs gegen diesen Erreger angesehen.

Quelle: Ärzte Zeitung 

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