Händewaschen nach dem Toilettengang: Selbstverständlich oder nicht?
Trotz zurückliegender Coronapandemie und damit einhergehenden umfangreichen Aufklärungskampagnen zur Bedeutung der Händehygiene waschen sich immer noch zehn Prozent der Menschen in Deutschland ihre Hände nach dem Toilettengang nicht, heißt es der Mitteilung der SRH Hochschule Heidelberg. Professor Frank Musolesi, Leiter der Replikationsstudie, betont: „Dies unterstreicht die Dringlichkeit, das Bewusstsein für die Bedeutung der Handhygiene weiter zu stärken und bessere Gewohnheiten zu etablieren."
„Händewaschverweigerer“ nehmen zu
An der Studie nahmen 1.000 Personen teil. Diese baut auf einer Untersuchung aus dem Jahr 2018 auf, sodass ein Vergleich möglich ist: Vor vier Jahren gehörten noch sieben Prozent zu den „Händewaschverweigerern“. Dass der Anteil derjenigen, die weder Wasser noch Seife nach dem Toilettengang nutzen, 2022 höher liegt überrascht die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Sie hatten eine deutliche Abnahme aufgrund der massiven Corona-Maßnahmen und umfangreichen Aufklärungskampagnen erwartet.
Frauen sind korrekter
Die Studie zeigt zudem deutliche Unterschiede im Händewaschverhalten zwischen den Geschlechtern. Während lediglich sechs Prozent der Männer ihre Hände korrekt wuschen, praktizierten immerhin 15 Prozent der Frauen ein vorbildliches Händewaschverhalten.
Die Forschenden rufen dazu auf, die Aufklärung zu verstärken und die Bevölkerung stärker für das Thema zu sensibilisieren und so die Verbreitung von Infektionen einzudämmen.
Quelle: SRH Hochschule Heidelberg