Hauptsache, es schmeckt und ist gesund!
Die Mehrheit der Menschen in Deutschland legt Wert auf eine gesunde und nachhaltige Ernährung: Neun von zehn finden nach eigener Aussage gesundes Essen wichtig oder sehr wichtig. Gut drei Viertel räumen der Nachhaltigkeit von Lebensmitteln einen großen Stellenwert ein.
Am wichtigsten ist den Befragten jedoch der Genuss. Fast alle Menschen in Deutschland (99 %) sagen: Hauptsache es schmeckt. Darüber hinaus ist einer Mehrheit der Befragten wichtig, dass Essen nicht zu teuer ist.
Was hält von gesunder Ernährung ab?
Es sind weniger mangelnde Kenntnisse über gesunde Ernährung, die die Menschen davon abhalten, den Speiseplan gesünder zu gestalten, als ein eng getakteter Alltag. So zeigt ein Ergebnis, dass vier von zehn der Befragten während des Essens zu Hause oft mit anderen Dingen beschäftigt sind. Als die wichtigsten Gründe, warum die gesunde Ernährung im Alltag auf der Strecke bleibt, werden vor allem folgende drei Dinge genannt:
- fehlende Zeit und Ruhe
- Durchhaltevermögen
- Vereinbarkeit von gesunder Ernährung und Beruf
Im Vergleich zur letzten TK-Ernährungsstudie 2017 hat sich das Essverhalten der Menschen zu Hause kaum verändert. Einzig der Anteil der Befragten, die oft nebenbei Chips, Schokolade oder Ähnliches naschen, erhöhte sich von 29 auf heute 36 Prozent.
Nutri-Score häufig unbekannt
Bei industriell hergestellten Lebensmitteln wie Joghurt, Konserven oder Fertiggerichten kann der Nutri-Score Orientierung geben, welches Produkt innerhalb einer Warengruppe die gesündere Wahl ist.
Doch diese Orientierungshilfe wird von vielen Menschen gar nicht genutzt. Der Umfrage zufolge sind es derzeit lediglich 38 Prozent der Befragten, die sich beim Einkauf an dieser „Lebensmittel-Ampel“ orientieren.
Fleischverzicht bleibt die Ausnahme
Trotz des immer stärkeren Bewusstseins der Bevölkerung für gesunde Ernährung und Nachhaltigkeit sind die Fleischesserinnen und -esser laut Studie nach wie vor in der Überzahl. Der Anteil der Menschen, die regelmäßig Fleisch essen, ging seit der letzten TK-Ernährungsstudie im Jahr 2017 nur leicht von 84 Prozent auf 78 Prozent zurück.
Auch vergrößerte sich der Anteil der Befragten, der sich überwiegend pflanzlich ernährt, im Vergleich zur Vorgängerstudie nur leicht – von 13 auf 17 Prozent. Zwei Prozent ernähren sich nach eigenen Angaben komplett vegetarisch und nur ein Prozent isst gar keine tierischen Produkte, lebt also vegan.
Studiendetails
Für die bevölkerungsrepräsentative, telefonische Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa vom 02. bis 26. Mai 2023 bundesweit insgesamt 1.704 Personen ab 18 Jahren zu ihrem Ernährungs- und Trinkverhalten.
Die Ergebnisse stehen zusammengefasst in PDF-Form zum Download bereit.
Quelle: Livestream Pressekonferenz „Vorstellung der TK-Ernährungsstudie 2023 Iss was, Deutschland!“, Techniker Krankenkasse, 29.11.2023