Hier schließen besonders viele Apotheken
- Rund 3,2 Prozent mehr Vor-Ort-Apotheken in Großstädten als im Vorjahr
- Dennoch: In jeder dritten Großstadt schrumpft die Anzahl der öffentlichen Apotheken
- Bremen am stärksten von Schließungen betroffen
Insgesamt sieht das Bild für Apotheken in Deutschlands Großstädten noch positiv aus: Seit Anfang 2022 ist die Anzahl der Apotheken um insgesamt 3,2 Prozent angestiegen. Das hat die Analyse einer Personalberatungsfirma, die Führungskräfte in der Pharmabranche vermittelt, ergeben. Dennoch zeigt sich dieser Trend nicht in allen Großstädten: In Bremen, Stuttgart, Mönchengladbach und Bochum schlossen übermäßig viele Apotheken.
Bremen verliert insgesamt 26 Apotheken
Die norddeutsche Hansestadt hat in der Analyse mit der deutlich höchsten Anzahl an Apothekenschließungen zu kämpfen. Derzeit versorgen 114 Apotheken die Menschen in Bremen, Anfang 2022 waren es hingegen noch 140. Damit ist Bremen mit einem Rückgang von fast 19 Prozent trauriger Spitzenreiter der Analyse.
Auch in Stuttgart ist die Arzneimittelversorgung über Vor-Ort-Apotheken spärlicher geworden, die Apothekenanzahl ist hier um 4,2 Prozent gesunken. Gefolgt von den nordrhein-westfälischen Städten Mönchengladbach und Bochum. Dort ist die Apothekenzahl von 56 auf 54 bzw. von 84 auf 81 gesunken. Das entspricht einem Minus von 3,6 Prozent.
Münster verzeichnet den höchsten Zuwachs
Die Arzneimittelversorgung in Münster, Karlsruhe und Nürnberg weist seit 2022 hingegen einen positiven Trend auf. Mit einem Zuwachs von 26,9 Prozent ist die Zahl der Apotheken in Münster von 78 auf 99 gestiegen. In Karlsruhe dürfen sich Anwohnerinnen und Antwohner über eine Steigerung von 14,8 Prozent freuen. Während zuvor 61 öffentliche Apotheken die Stadt versorgten, sind es derzeit 70. Mit 13 Prozent mehr Apotheken (100 auf 113) folgt Nürnberg.
Apothekenanzahl in Deutschland nach Städten
Um so viel Prozent ist die Apothekenzahl zwischen 2022 und 2023 in den 24 größten Städten gesunken/gestiegen:
|
Apothekenanzahl |
|
|
Stadt |
2022 |
2023 |
Differenz |
Bremen |
140 |
114 |
−18,6 % |
Stuttgart |
119 |
114 |
−4,2 % |
Mönchengladbach |
56 |
54 |
−3,6 % |
Bochum |
84 |
81 |
−3,6 % |
Berlin |
749 |
724 |
−3,3 % |
Hannover |
112 |
110 |
−1,8 % |
Dresden |
116 |
114 |
−1,7 % |
Hamburg |
381 |
378 |
−0,8 % |
Augsburg |
66 |
66 |
0% |
Leipzig |
134 |
135 |
0,7 % |
München |
327 |
332 |
1,5 % |
Wuppertal |
61 |
62 |
1,6% |
Bonn |
91 |
93 |
1,6% |
Köln |
215 |
220 |
2,3% |
Durchschnitt |
3,2% |
||
Mannheim |
74 |
77 |
4,1% |
Duisburg |
86 |
91 |
5,8% |
Wiesbaden |
57 |
126 |
7% |
Essen |
117 |
126 |
7,7% |
Düsseldorf |
147 |
159 |
8,2% |
Dortmund |
108 |
117 |
8,3% |
Bielefeld |
61 |
67 |
9,8% |
Nürnberg |
100 |
113 |
13% |
Karlsruhe |
61 |
70 |
14,8% |
Münster |
78 |
99 |
26,9% |
Für die Analyse wurde die Apothekenzahl (Jahresende 2021) aus den 24 größten Städten Deutschlands herangezogen. Die Daten basieren auf dem ABDA Report 2022, dem Statistischen Landesamt Sachsen/NRW und den Statistiken zum Apothekenmarkt 2022 (Listflix). Für die aktuellen Zahlen der Apotheken der jeweiligen Städte wurden nur die Apotheken berücksichtigt, die über die Suche der Apothekenumschau angezeigt wurden. Frankfurt am Main wird in der Analyse aufgrund unzureichender Daten ausgeschlossen.
Quelle: Life-Science-Personalberatung ACC / ABDA