Hilft Stretching, Muskelkrämpfen vorzubeugen?

(kib) Wer im Internet nach Fundstellen dafür sucht, dass Stretching Muskelkrämpfen vorbeugt, muss nicht lange forschen. Und auch eine Literaturrecherche bringt genügend Studien zu Tage, die den Nutzen des Stretchings als Krampfprävention belegen sollen. In einer aktuellen Studie gelang es jedoch nicht, die Krampfschwelle durch Stretching zu erhöhen.

08.11.2017

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© Foto: Voyagerix / stock.adobe.com
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Biologisch wäre ein prophylaktischer Effekt der Muskeldehnung nicht unplausibel. Stretching könnte das Golgi-Sehnenorgan günstig beeinflussen, das an der Krampfentstehung beteiligt sein soll. Das Organ ist bei gestrecktem Muskel maximal gehemmt, und an einem getreckten Muskel lässt sich kein Krampf auslösen. Es gibt Hinweise, dass Stretching die Erregbarkeit von Motoneuronen dämpft. Und schließlich haben Dehnübungen in Studien geholfen, nächtliche Wadenkrämpfe zu reduzieren.

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Nun haben Rehabilitationsmediziner um Professor Kevin Miller von der Central Michigan University in Mount Pleasant in einer Untersuchung mit 15 Teilnehmern das krampfpräventive Potenzial von Stretching getestet.

Die Standardabweichung bei der krampfauslösenden elektrischen Stimulationsfrequenz wurde mit 5 Hz, die durch die Intervention zu bewirkende mittlere Differenz mit 6 Hz angenommen.

Die Wissenschaftler testeten sowohl statisches Stretching wie auch die auf Halten und Entspannen, Agonisten und Antagonisten einbeziehende propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (PNF). Zum Vergleich diente der Verzicht auf Stretching.

Testmuskel war der Flexor hallucis brevis, der kurze Großzehbeuger. Die Dehnübungen verbesserten zwar den Bewegungsumfang des Großzehs bei der Streckung des Gelenks (Extension). Eine Erhöhung der elektrischen Krampfschwelle war allerdings nicht festzustellen.

Die Schwellenfrequenz lag ohne Stretching bei 18 ± 7 Hz, nach PNF bei 16 ± 4 Hz und nach statischem Dehnen bei 16 ± 5 Hz. Die Differenz verfehlte die statistische Signifikanz bei Weitem.

Quelle: Ärzte Zeitung

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