Höhere Zeugungskraft in Boxershorts?

(kib) Hat die Wahl der Unterhose einen Einfluss auf die Spermienzahl? Forscher sind der Frage nachgegangen. Eine eindeutige Trageempfehlung für zeugungswillige Männer lässt sich aber dennoch nicht daraus ableiten.

13.08.2018

Mann mit Boxershorts
© Foto: Nicholas Monu / Getty Images / iStock
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Wie die US-Forscher berichten, haben Männer, die häufig Boxershorts tragen, mehr Spermien als solche mit enger sitzenden Unterhosen. Erstere hätten auch eine höhere Spermienkonzentration und einen höheren Anteil an schwimmenden Spermien, so die Wissenschaftler weiter.

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Die Träger enger Unterwäsche hingegen zeigten in ihrem Blut eine vergleichsweise hohe Konzentration des follikelstimulierenden Hormons (FSH), das die Spermienproduktion anregt. Das könnte eine Reaktion des Körpers auf die verringerte Spermienproduktion bei den Freunden enger Unterwäsche sein, nehmen die Forscher an.

Sie untersuchten für die Studie mehr als 650 Männer von Paaren, die wegen eines unerfüllten Kinderwunsches eine Klinik aufsuchten, deren Spermienkonzentration sich aber dennoch im Normalbereich bewegte. Sie befragten die Männer, welche Art von Unterhose sie üblicherweise trugen, und analysierten typische Werte männlicher Fruchtbarkeit.

Mit der Studie ist es zwar nicht möglich, direkt zu beweisen, dass enge Unterhosen eine Ursache für eine geringere Spermienzahl sind. Die Autoren verweisen jedoch darauf, dass frühere Studien zu ähnlichen Ergebnissen gekommen seien. Bei einer davon hätten zwei Probanden jeweils monatelang enge und ebenso lang weite Unterhosen getragen. Auch zu viel Wärme gilt als problematisch für die Spermienqualität.

"Die Studie gibt einen Hinweis darauf, wie Männer mit Fertilitätseinschränkungen vielleicht günstigen Einfluss auf ihre Fruchtbarkeit nehmen können", meint Sabine Kliesch, Chefärztin der Abteilung für Klinische und Operative Andrologie am Universitätsklinikum Münster, auf Anfrage. "Allerdings bewegen sich alle gemessenen Veränderungen im Normbereich. Man sollte diese Befunde also nicht überbewerten." Und sie weist ganz entschieden darauf hin: "Man darf ganz sicher nicht den Umkehrschluss machen, dass das Tragen von Nicht-Boxershorts zur Unfruchtbarkeit führt!"

Quelle: dpa

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