Hoffnung für Parkinsonbetroffene

(kib) Morbus Parkinson ist nicht heilbar. Zwei Wirkstoffe sind jedoch in der Pipeline und machen Hoffnung darauf, dass die Erkrankung künftig gezielt behandelt werden kann.

14.04.2025

Parkinson-Krankheit: Ein Mann hält mit zitternder Hand ein Glas Wasser.
© Foto: Алексей Коза / Stock.adobe.com
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Bei einer Pressekonferenz der Deutschen Gesellschaft für Parkinson und Bewegungsstörungen anlässlich des Welt-Parkinson-Tages am 11. April 2025 wurden aktuelle Studienergebnisse im Bereich der medikamentösen Therapie und der Biomarkerforschung vorgestellt.

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Morbus Parkinson: Wo stehen wir aktuell?

In Deutschland sind etwa 400.000 Menschen von der neurodegenerativen Krankheit Morbus Parkinson betroffen. Sie beginnt bereits Jahre bis Jahrzehnte vor den ersten motorischen Symptomen.

Wird die Diagnose gestellt, ist die Krankheit in aller Regel bereits weit fortgeschritten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler forschen daher zu Biomarkern, die eine Früherkennung erleichtern. Ebenso wird nach therapeutischen Ansätze gesucht, mit denen ein Verlust von Nervenzellen verhindert werden kann.

alpha-Synuklein im Fokus

Im Zentrum von Forschungsarbeiten steht zurzeit alpha-Synuklein. Gelingt es, Wirkstoffe zu entwickeln, die dessen Aggregation in Nervenzellen verhindern, könnte das ein Durchbruch in der Parkinson-Therapie sein, hoffen die Forschenden.

Zwei vielversprechende Wirkstoffe gibt es zurzeit: Einer davon ist der monoklonale Antikörper Prasinezumab. Er fängt fehlgefaltetes alpha-Synuklein ab und soll die weitere Ausbreitung im Gehirn unterbinden.

Ein anderer Kandidat ist Lixisenatid aus der Wirkstoffgruppe der GLP-1-Rezeptor-Agonisten. Der für erwachsene Typ-2-Diabetiker zugelassene Wirkstoff hat im Labor neuroprotektive Wirkungen gezeigt und könnten die Entwicklung von Parkinson möglicherweise verhindern, heißt es in der Pressemitteilung.

Früherkennung durch Biomarker

Entscheidende Fortschritte zeichnen sich außerdem im Bereich der Biomarkerforschung ab, erklärt Professorin Brit Mollenhauer, Leiterin der AG „Translationale Biomarkerforschung“ der Universitätsmedizin Göttingen. Vielversprechend sei zum Beispiel die Detektion von fehlgefalteten Proteinen im Liquor mittels alpha-Synuclein-Seed-Amplification-Assay“ (αSyn-SAA). 

Noch praktikabler für die klinische Routine wäre eine Biomarkerbestimmung im peripheren Blut. Gemeinsam mit ihrem Team entwickelte Mollenhauser einen Bluttest, der Parkinson bei Risikopersonen anhand von acht Proteinen bis zu sieben Jahre vor dem Auftreten motorischer Symptome vorhersagen kann.

Durch die Quantifizierung der Proteine könnte auch der Verlauf der Erkrankung abgebildet werden. Im nächsten Schritt soll die klinische Anwendung erprobt werden.

Quelle: Ärzte Zeitung

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