Hypercalcämie durch Überdosierung mit Vitamin D
Zwei Fallberichte zeigen der Meldung zufolge, dass die tägliche Einnahme hoher Dosen Vitamin D (10.000 IE/d bzw. 50.000 IE/d) zu akutem Nierenversagen bei ausgeprägter Hypercalcämie führen kann. Bei den beiden Patienten gab es keine Hinweise auf alternative Ursachen wie primären Hyperparathyreoidismus, Sarkoidose oder Tumorerkrankung.
Die AkdÄ weist darauf hin, dass – bei unzureichender endogener Produktion (z. B. bei mangelnder UV-Bestrahlung) – Cholecalciferol (Vitamin D3) oder Ergocalciferol (Vitamin D2) oral eingenommen werden. Eine Dosierung von 800 IE/d in der Regel allerdings ausreicht.
Wenn höhere Dosierungen von Vitamin D erforderlich sind, sollte die Einnahme unter ärztlicher Aufsicht und regelmäßiger Kontrolle des Vitamin-D-Status erfolgen. Für die tägliche Aufnahme wurde von der Europäischen Lebensmittelbehörde eine tolerierbare, das heißt sichere Obergrenze von 100 µg/d (4000 IE/d) für Heranwachsende und Erwachsene festgelegt. Überdosierung geht mit dem Risiko einer Hypervitaminose einher, die sich als Hypercalcämie manifestieren kann. Positive Wirkungen von Vitamin D auf nichtskelettale Erkrankungen sind der AkdÄ-Meldung zufolge überwiegend nicht belegt.
Vitamin-D-haltige Fertigarzneimittel mit einer Tagesdosis über 1000 IE sind verschreibungspflichtig. Hochdosierte Nahrungsergänzungsmittel (ggf. von ausländischen Anbietern) können jedoch im Internet erworben werden, wie in den Fallbeispielen geschehen.
Wegen der genannten Risiken rät die AkdÄ davon ab, eigenständig hochdosierte Vitamin-D-Präparate einzunehmen.
Quelle: AkdÄ