Ibuprofen: schwere Hautreaktionen sind möglich

(kib) Bei der systemischen Anwendung von ibuprofenhaltigen Mono- und Kombinationsarzneimitteln kann es zu schweren Hypersensibilitätsreaktion der Haut kommen. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte fordert nun, nach einer Bewertung durch den Ausschuss für Risikobewertung im Bereich der Pharmakovigilanz (PRAC) der Europäischen Arzneimittelagentur, die Produktinformationen entsprechend anzupassen.

08.05.2020

Chemische Formel von Ibuprofen
© Foto: digicomphoto / Getty Images / iStock
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Die akute generalisierte exanthemische Pustulose (AGEP) gehört zu den schweren kutanen Arzneimittelreaktionen (SCAR, severe cutaneous adverse reactions), die wiederum zum Typ IV (Spättyp) allergischer Hypersensibilitätsreaktionen zählen. Klinisch äußert sie sich in Form von brennenden, juckenden, ödematösen, zum Teil großflächigen Erythemen, innerhalb derer sich zahlreiche sterile Pusteln bilden. Die Hautsymptome werden fast immer von Fieber über 38 °C begleitet. Die Pusteln lösen sich spontan innerhalb weniger (4 bis 10) Tage auf und schuppen sich in typischen Fällen anschließend ab.

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Prinzipiell sollten ibuprofenhaltige Arzneimittel beim ersten Auftreten von Anzeichen und Symptomen aller schwerwiegenden Hautreaktionen wie Hautausschlag, Schleimhautläsionen oder sonstigen Anzeichen einer Hypersensibilität abgesetzt werden.

Wie die Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK) mitteilt, betrifft die Anpassung der Produktinformationen auch Nutzer von entsprechenden Standardzulassungen. Die AMK bittet Apotheker, bekannt gewordene Verdachtsfälle unerwünschter Wirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung von ibuprofenhaltigen Arzneimitteln zu melden.

Quelle: AMK

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