Infektionsquelle Kontaktlinse
Patienten bemerken eine Keratitis meist durch eine starke Rötung des Auges, teils erhebliche Schmerzen und eine Sehverschlechterung. Eine kontaktlinsenassoziierte Keratitis sollte immer ernstgenommen werden und umgehend ein Augenarzt aufgesucht werden.
Besonders gefährlich ist die Pilzkeratitis, bei der Schimmelpilze die Hornhaut angreifen. Sie tritt vor allem bei der Verwendung von weichen Kontaktlinsen. Laut den Experten des Nationalen Referenzzentrums für Invasive Pilzinfektionen (NRZMyk) handelt es sich oft um hochresistente Erreger, die nur schlecht auf eine medikamentöse Therapie ansprechen. In schweren Fällen sei eine Hornhauttransplantation erforderlich, teilweise drohe der Verlust des gesamten Auges.
Bislang liegen keine Infektionszahlen für Deutschland vor. Die Experten des NRZMyk haben daher gemeinsam mit der Augenklinik des Universitätsklinikums Düsseldorf ein nationales Register für Pilzkeratitiden eingerichtet (www.pilzkeratitis.de). Ziel ist es, künftig bessere Empfehlungen zur Vermeidung solcher Infektionen und zu ihrer Behandlung geben zu können.
Die beteiligten Ärzte sind sich einig, dass dringend mehr Informationen zu diesen gefährlichen und schlecht zu behandelnden Infektionen benötigt werden. Daher unterstützt das NRZMyk die noch bis zum 26. August stattfindende Kampagne der amerikanischen Centers for Disease Control and Prevention, die dieses Jahr unter dem Motto “Healthy habits mean healthy eyes” (zu deutsch etwa: „gesunde Gewohnheiten sorgen für gesunde Augen“) steht.
Dieses Motto gilt nach Überzeugung der Experten vom NRZMyk ganz besonders auch für die Pilzkeratitis: „Nach allem was wir wissen, kann durch eine konsequente Einhaltung von Hygieneregeln im Umgang mit Kontaktlinsen und Spülflüssigkeit das Infektionsrisiko für Kontaktlinsenträger erheblich gesenkt werden – und das ist gerade bei Pilzinfektionen wegen der oft dramatischen Folgen für die Patienten ungeheuer wichtig“.
Quelle: IDW