Ingwer und Zitronensaft beeinflussen das Geschmacksempfinden

(fast) Viele Lebensmittelinhaltsstoffe tragen durch Eigengeschmack, Duft oder Schärfe zum typischen Geschmack von Speisen und Getränken bei. Sie beeinflussen aber auch indirekt über andere, noch weitgehend unbekannte biochemische Mechanismen das Geschmacksempfinden.

03.08.2018

Zitronenscheibe mit perlender Flüssigkeit
© Foto: Algor_1/ iStock / Thinkstock
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Um mehr über Lebensmittelinhaltsstoffe herauszufinden, untersuchte ein Team der Technischen Universität München und des Leibniz-Instituts für Lebensmittel-Systembiologie deren Effekte auf die im Speichel gelösten Moleküle.

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Wie die Ergebnisse dieser Untersuchung zeigen, lässt das im Ingwer enthaltene, scharf schmeckende 6-Gingerol innerhalb weniger Sekunden den Spiegel des Enzyms Sulfhydryl-Oxidase 1 im Speichel um das 16-Fache ansteigen. Die an jeweils vier Frauen und Männern durchgeführten Speichel- und Atemluftanalysen belegen, dass das Enzym übelriechende schwefelhaltige Verbindungen abbaut. Auf diese Weise ist es in der Lage, den lang anhaltenden Nachgeschmack vieler Lebensmittel wie Kaffee zu vermindern. Auch der Atem rieche dadurch besser, wie die Studienautoren erklären. Der entdeckte Mechanismus könne zukünftig dazu beitragen, neue Mundpflegemittel zu entwickeln.

Citronensäure beeinflusst dagegen laut der Studie die Geschmackswahrnehmung über einen ganz anderen Mechanismus. Wie jeder aus eigener Erfahrung weiß, stimulieren saure Lebensmittel wie der Saft von Zitronen den Speichelfluss. Proportional zur Speichelmenge erhöht sich dabei auch die Menge der im Speichel gelösten Mineralstoffe. So steige der Natriumionen-Spiegel nach der Stimulation mit Citronensäure rasch um das etwa Elffache an. Dieser Effekt sorgt dafür, dass Menschen weniger sensitiv auf Kochsalz reagieren. Die Erklärung: Kochsalz ist nichts anderes als Natriumchlorid, wobei die Natriumionen beim Menschen für den Salzgeschmack verantwortlich sind. Enthält der Speichel bereits höhere Konzentrationen an Natriumionen, müssen verkostete Proben einen deutlich höheren Salzgehalt aufweisen, um vergleichsweise salzig empfunden zu werden.

Quelle: idw

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