Jodquelle mit Gesundheitsrisiko

(kib) Essbare Algen gelten als nährstoffreiche und nachhaltige Lebensmittel. Doch sie können schnell zum Gesundheitsrisiko werden – nämlich dann, wenn die sichere Verzehrmenge überschritten wird, warnt die Verbraucherzentrale Hessen.

11.02.2025

Algensalat auf Stäbchen
© Foto: TR Design / stock.adobe.com
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Ein bundesweiter Marktcheck der Verbraucherzentralen aus dem Juni 2024 zeigt: Bei vielen Algenprodukten fehlen Warnhinweise, der Jodgehalt und die Angabe einer sicheren Verzehrmenge. Die Verbraucherzentrale Hessen fordert daher eine gesetzlich geregelte Kennzeichnung.

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Gesundheitsrisiko durch fehlende Jodangaben

Algen können je nach Art und Herkunft große Mengen Jod enthalten. Daher sind Warnhinweise sowie Angaben zum Jodgehalt und klare Verzehrhinweise auf jodreichen Algenprodukten besonders wichtig.

Von insgesamt 142 untersuchten Produkten ordneten die Verbraucherzentralen 56 Algenprodukte als jodreich ein. Bei zwei Dritteln dieser Produkte fehlten jedoch Angaben zum Jodgehalt, Warnhinweise und klare Verzehrempfehlungen.

„Bei Lebensmitteln mit hohem Jodgehalt muss klar erkennbar sein, wie viel davon sicher verzehrt werden kann. Verbraucherinnen und Verbraucher sind aktuell unzureichend geschützt“, sagt Lisa Scholz, Ernährungsexpertin der Verbraucherzentrale Hessen.

Eine zu hohe Jodaufnahme kann die Schilddrüsenfunktion beeinträchtigen. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Erwachsenen, nicht mehr als 500 Mikrogramm Jod pro Tag zu sich zu nehmen.

Algenart und Algenanteil häufig unklar

Die Untersuchung der Algenprodukte zeigt außerdem, dass die Algenart häufig nicht erkennbar ist. Oft fanden sich auf den Verpackungen nur Sammelbezeichnungen wie „Meeresalgen“ oder „Seetang“.

„Mindestens der geläufige Name wie Norialge oder Wakame sollte auf der Verpackung stehen”, fordert Scholz. „Auch der Algenanteil im Produkt muss klar angegeben sein.

Dies gilt insbesondere, wenn Algen im Namen oder auf der Verpackung hervorgehoben werden.“ Doch bei über der Hälfte der Produkte fehlte diese Information. Dabei variierte der Algenanteil je nach Produkt und Produktgruppe erheblich: von 0,2 Prozent bis 100 Prozent, heißt es in einer aktuellen Pressemitteilung der Verbraucherzentrale Hessen.

Tipps

Wer zu Algenprodukten greift, sollte beim Kauf besonders auf den Jodgehalt achten, Zubereitungshinweise befolgen und die empfohlenen Verzehrmengen einhalten.

Menschen mit Schilddrüsenerkrankungen sollten ihre Jodaufnahme besonders im Blick behalten und ärztlichen Rat einholen.

Quelle: Verbraucherzentrale Hessen

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