Kein Boom bei Cannabis

(fast) Seit März vergangenen Jahres können Ärzte bei schwerwiegenden Erkrankungen Cannabis verschreiben. Der Cannabis-Report der Techniker Krankenkasse zeigt: Medizinisches Cannabis ist nur selten eine Alternative zu den bewährten Therapien.

18.05.2018

Cannabispflanze
© Foto: cendeced / stock.adobe.com
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Im Einzelfall kann eine Therapie allerdings helfen. Viele Patienten setzen daher große Hoffnungen auf die Behandlung. Das belegt auch eine Forsa-Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK). Demnach befürworten 93 Prozent der Menschen in Hessen, Rheinland Pfalz und dem Saarland, dass Ärzte Cannabis bei schweren Erkrankungen auf Rezept als Medikament verschreiben können.

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Bis März 2018 sind bei der TK bundesweit rund 2900 Anträge auf Kostenübernahme eingegangen. Positiv entschieden wurden nach Prüfung durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen 64 Prozent. Mit 90 abgerechneten Verordnungen pro 100 000 Versicherten liegt Hessen im bundesweiten Vergleich unter dem Durchschnitt aller Bundesländer, der sich auf 118 Verordnungen beläuft.

Mit dem Cannabis-Report, der in Kooperation mit der Universität Bremen entstanden ist, möchte die TK die Vor- und Nachteile dieser Therapie beleuchten und Ärzten und Patienten eine Orientierung bieten. Der Report zeigt: Es ist unklar, welchen Patientengruppen medizinisches Cannabis in welcher Dosis hilft und in welcher Form es am besten verabreicht werden sollte. Wenn Cannabis jedoch für einen bestimmten Patienten sinnvoll ist, betreten die Mediziner häufig Neuland. Aus Sicht der TK sollten daher der noch mangelhafte Nachweis der Wirksamkeit sowie die Nebenwirkungen der Therapie untersucht werden. Die Behandlung von Schmerzen ist der häufigste Grund für einen Antrag auf Kostenübernahme von medizinischem Cannabis bei der TK.

Quelle: TK

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