Kein Sauerstoffmangel durch Mund-Nasen-Schutz

(bs/fast) Die Sorge mancher Mitbürger, das Tragen einer Alltagsmaske könne die Sauerstoffversorgung behindern, ist unbegründet, so eine Studie von der McMaster-Universität im kanadischen Hamilton. Selbst Altenheimbewohner haben diesbezüglich nichts zu befürchten.

09.11.2020

Älteres Paar, die beide einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
© Foto: Andy Dean / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodellen)
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Dass das Tragen eines chirurgischen Mund-Nasen-Schutzes nicht zu gesundheitsschädlichen Sauerstoffdefiziten führt, dürfte im Operationssaal tätige Ärzte nicht wirklich überraschen. Da das gegenteilige Gerücht unter Maskenkritikern und in den sozialen Medien jedoch weit verbreitet ist, haben kanadische Ärzte dazu eine kleine Studie aufgelegt. Als Studienteilnehmer wählten sie Bewohner eines Altenheimes, weil diese möglicherweise anfälliger sind für eine Hypoxie als jüngere Menschen; ausgeschlossen waren kardiologische und pneumologische Patienten mit Ruhedyspnoe.

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25 Teilnehmer erhielten alle denselben Typ eines chirurgischen Mund-Nasen-Schutzes, außerdem wurden sie mit einem Pulsoxymeter ausgestattet, mit dem sie bei drei verschiedenen Gelegenheiten – in Ruhe oder bei normalen Alltagsaktivitäten – die periphere Sauerstoffsättigung (SpO2) je eine Stunde lang vor, während und nach dem Tragen der Maske messen sollten. Die Teilnehmer waren im Mittel 76 Jahre alt, jeder Dritte hatte mindestens eine chronische Erkrankung. Der SpO2-Wert erreichte durchschnittlich 96,1 Prozent vor, 96,5 Prozent bei und 96,3 Prozent nach dem Tragen der Maske.

Bei keinem Probanden wurde in der Zeit mit Maske ein Abfall unter 92 Prozent gemessen. Die Mittelwertdifferenzen im Vergleich der Stunde mit Maske zur Stunde davor oder danach waren mit 0,46 Prozent beziehungsweise 0,21 Prozent „minimal“, erklären die Studienautoren. Die SpO2-Differenzen lagen damit unter dem vorab als klinisch relevant definierten Rückgang von zwei Prozent und mehr. Laut den kanadischen Ärzten wird üblicherweise sogar erst eine Abnahme um drei Prozent als klinisch bedeutsam angesehen. Weil ältere Menschen aber oft schon eine geringere SpO2 haben, entschieden sie sich für den engeren Grenzwert. Behauptungen, dass das Tragen von Alltagsmasken unsicher sei, werde durch unsere Ergebnisse nicht gestützt, betonen die Wissenschaftler. Auch alte Menschen könnten, sofern nicht medizinische Gründe dies verhinderten, einen Mund-Nasen-Schutz tragen, ohne dass bei leichter körperlicher Aktivität ein Abfall der SpO2 zu erwarten sei.

Quelle: Ärzte Zeitung

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