Kein Superfood für Superman
Forscher haben mit einer Ernährungsanalyse die Qualität der Lebensmittel in den 250 umsatzstärksten US-Filmen der letzten Jahrzehnte untersucht. Ergebnis: Sie war so schlecht, dass die Lebensmittel weder den Ernährungsempfehlungen der USA noch den britischen Standards für Jugendwerbung entsprachen.
Die Wissenschaftler von der Universität Stanford screenten die jeweils zehn erfolgreichsten Filme von 1994 bis 2018 nach Szenen, in denen Lebensmittel und Getränke gezeigt werden, teilten sie in 20 Kategorien wie Alkohol, Gemüse oder Kuchen und bewerteten ihren Nährstoffgehalt.
40 Prozent der Getränke enthielten Alkohol und fast ein Viertel der Nahrung waren süße Snacks. In mehr als 90 Prozent der Filme wurden Mahlzeiten mit mittlerem oder hohem Zucker- und Fettgehalt konsumiert, etwa die Hälfte zeigte Lebensmittel mit mittlerem bis hohem Salzgehalt.
Von den rund 1.000 in den Filmen konsumierten Lebensmitteln entsprachen 73 Prozent nicht den amerikanischen Ernährungsempfehlungen und 90 Prozent nicht den Empfehlungen für gesunde Getränke. Die dargestellten Lebensmittel verfehlten die Richtlinien für gesättigte Fettsäuren um 25 Prozent, für Ballaststoffe um 45 Prozent und für Natrium um vier Prozent pro 2000 Kilokalorien. Der gezeigte Zuckerverzehr war um 16 Prozent höher und der Alkoholkonsum sogar mehr als dreimal so hoch als der tatsächliche Verbrauch der Amerikaner.
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Mit diesem Ergebnis würden die Ausschnitte in vielen Ländern unter das Jugendwerbeverbot fallen, wenn es sich nicht um Filmszenen handeln würde. „Im Gegensatz zu Werbespots werden Filme als Einflussquelle unterschätzt“, heißt es von Seiten der Forscher. „Sie festigen, insbesondere bei Kindern und Jugendlichen, die Überzeugung, dass ungesunde Lebensmittel weit verbreitet und angesehen sind, wenn sie von berühmten Schauspielern, Vorbildern und sogar Superhelden konsumiert werden.“
Frühere Studien zeigen, dass Jugendliche, die zuvor noch nie geraucht oder Alkohol getrunken hatten, dies eher taten, wenn sie Filme gesehen hatten, in denen Alkohol und Zigaretten konsumiert wurden. Wurden Kindern Szenen gezeigt, in denen ungesunde Snacks vorkamen, war die Wahrscheinlichkeit dreimal so hoch, dass sie danach denselben Snack auswählten. „Filme können eine Gelegenheit sein, eine bessere Ernährung zu fördern, wenn Produzenten darin gesündere Lebensmittel und Getränke darstellen“, schließen die Forscher.
Quelle: springermedizin.de