Keuchhustenzahlen geben Anlass zur Sorge

(kib) Europaweit werden zurzeit vermehrt Fälle von Keuchhusten gemeldet. Zum Beispiel verzeichnet Tschechien die höchsten Fallzahlen seit 60 Jahren. Auch in Deutschland steigen die Erkrankungsfälle – und zwar nicht nur bei Kindern.

17.05.2024

Bacteria Bordetella pertussis, 3D Illustration
© Foto: Kateryna_Kon / stock.adobe.com
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Die Keuchhustenzahlen in einigen europäischen Ländern steigen derzeit. Wie tagesschau.de unter Berufung auf die Gesundheitsbehörde UKHSA berichtet, sind im Vereinigten Königreich allein zwischen Jahresbeginn und Ende März knapp 2.800 Menschen an Keuchhusten erkrankt. Das sind mehr als dreimal so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. Fünf Babys seien im ersten Quartal 2024 an der Krankheit gestorben.

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Zwei Drittel sind Erwachsene

Hierzulande bestätigen Daten des Robert Koch-Instituts die Häufung von Keuchhusten. Die Zahlen stiegen in den ersten 17 Wochen dieses Jahres um 173 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Einer Meldung von PharmaFakten zufolge treten zwei Drittel aller Fälle bei Erwachsenen auf. Jeder Fünfte davon gehöre zur Altersgruppe Ü-60.

Erregersteckbrief: Bordetella pertussis

Weltweit ist Keuchhusten eine der häufigsten Infektionskrankheiten – und das, obwohl es einen Impfstoff gibt. Wir haben für Sie ein paar Fakten im Erregersteckbrief: Bordetella pertussis zusammengefasst.

Unterschätzte Gefahr

Bakterium Bordetella pertussis ist hoch ansteckend und löst die Krankheit Keuchhusten (Pertussis) aus. In Europa führt ein einziger Fall zu fünf Neuinfektionen. Das Bakterium bildet Toxine, welche die Schleimhaut der Atemwege schädigen. Die ersten Symptome erinnern an eine banale Erkältung. Die charakteristischen stakkatoartigen Hustenschübe treten erst nach etwa zwei Wochen auf. Manchmal fehlen die Symptome auch komplett.

Vor allem Säuglinge und Kleinkinder erkranken schwer, in manchen Fällen endet die Erkrankung tödlich. Bei Erwachsenen sind die häufigsten Komplikationen Lungenentzündungen, Harninkontinenz durch das starke Husten und Rippenfrakturen.

Eine Impfung kann schützen

Die Impfung gegen Keuchhusten ist die beste Maßnahme, um Krankheit und Komplikationen so gut es geht zu verhindern. Da die Immunität nach einer gewissen Zeit nachlässt, empfiehlt die Ständige Impfkommission (STIKO) – abgesehen von den Säuglingen und Kleinkindern – alle Erwachsene ab dem 18. Lebensjahr, bei ihrer nächstfälligen Auffrischimpfung gegen Tetanus und Diphtherie einmalig mit einer Kombinationsvakzine gegen Keuchhusten zu impfen. Derzeit liegt die Impfquote in dieser Bevölkerungsgruppe allerdings nur bei rund 50 Prozent.

Quelle: tagesschau.de, PharmaFakten, RKI

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