Klima formte die Nase des Menschen

(kib) Welche Form und Größe menschliche Nasen in verschiedenen Teilen der Welt entwickelt haben, hängt einer Studie zufolge auch vom lokalen Klima ab. So seien Nasenlöcher in warmen, feuchten Umgebungen häufig breiter, in kühlem, trockenem Klima hingegen oft schmaler, berichten Wissenschaftler der Pennsylvania State University.

29.03.2017

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© Foto: farbkombinat / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Das Anthropologenteam um Arslan Zaidi verglich anhand von 3D-Aufnahmen verschiedene Nasenmaße bei 467 Menschen mit Vorfahren aus Nordeuropa, Westafrika, Süd- und Ostasien.

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Die meisten Unterschiede der Nasenformen gingen auf völlig zufällige Veränderungen im Genpool, auch Gendrifts genannt, zurück, so die Forscher. Bei der Weite der Nasenlöcher und der Breite der Nasenbasis stellten sie jedoch fest, dass die Unterschiede zwischen den verschiedenen Populationen größer waren als durch Gendrift allein erklärbar. Vielmehr habe dort über lange Zeit hinweg eine Anpassung an örtliche Lebensbedingungen stattgefunden.

Ihre Erklärung für das Phänomen: In schmalen Nasenlöchern wird kalte, trockene Luft effektiver erwärmt und durch die Schleimhäute besser angefeuchtet, bevor sie in die Lungen gelangt. "Eine wichtige Funktion der Nase und der Nasenhöhle ist es, die eingeatmete Luft aufzubereiten, bevor sie den unteren Atemtrakt erreicht", so Mitautor Mark Shriver. Diese Eigenschaft sei in Gegenden mit trockenem und kühlem Klima wohl essenziell gewesen und habe Überlebensvorteile verschafft.

Den Forschern zufolge ist es sinnvoll, die Form der Nasen und Nasenhöhlen auch mit Blick auf deren mögliche Anfälligkeit für Atemwegserkrankungen zu untersuchen. 

Quelle: dpa

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