Knoblaucharoma in Muttermilch

(kib) Lebensmittelchemiker der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg haben nach eigenen Angaben erstmals nachgewiesen, dass die Einnahme von Knoblauch durch stillende Frauen sich im Geruch der Muttermilch niederschlägt.

14.07.2016

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© Foto: Nigel Solcock / iStock / Thinkst
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Sie haben die Milch von stillenden Müttern untersucht, die durchschnittlich 2,5 Stunden zuvor rohen Knoblauch gegessen hatten. Zunächst wurde die Milch einer sensorischen Prüfung durch speziell geschulte Personen unterzogen – mit dem Ergebnis, dass den Proben ein charakteristischer knoblauch- und kohlartiger Geruch bescheinigt wurde.

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Anschließend wurde das Muttermilcharoma in einem Gaschromatographen in seine Bestandteile zerlegt, und es konnten Metaboliten nachgewiesen werden, die klar auf den Knoblauch zurückzuführen sind: Allylmethylsulfid (AMS), Allylmethylsulfoxid (AMSO) und Allylmethylsulfon (AMSO2).

Gleichzeitig wurden die Metaboliten von den Riechexperten geprüft, und es stellte sich heraus, dass das AMS ein knoblauchartiges Aroma verströmt – die übrigen Derivate waren geruchlos.

Ob das Aroma allerdings einen Einfluss darauf hat, welche Ernährungspräferenzen die Kinder entwickeln, ob sie also Knoblauch später mögen, muss die weitere Forschung klären.

Eines ist jedoch sicher, berichten die Forscher. Knoblaucharoma hält die Säuglinge nicht vom Genuss der Muttermilch ab. Vielmehr scheint dieses sogar den Appetit anzuregen, wie in einer anderen Studie an Säuglingen gezeigt wurde: Hier tranken die Säuglinge mehr Milch, wenn die Mutter Knoblauch gegessen hatte.

Quelle: IDW

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