Koffeinpulver vor dem Workout

(kib) Hochkonzentriertes Koffeinpulver wird im Internet als Leistungsbooster im Kraftsport oder zur Konzentrationssteigerung im Alltag beworben. Schon geringste Mengen können jedoch schwere Vergiftungen hervorrufen, warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung. Denn in Pulverform sei eine genaue Dosierung kaum möglich.

02.01.2025

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© Foto: Jorge / Stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Das Bundeszentrum für Ernährung hat das Thema aufgegriffen. In einer Mitteilung heißt es dort, dass momentan ein gefährlicher Trend zu beobachten ist: Freizeitsporttreibende nehmen vor dem Workout reines oder hochkonzentriertes Koffeinpulver zur Leistungssteigerung ein.

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Herzrasen vorprogrammiert

Ein positiver Effekt einer solchen Praxis sei nicht erwiesen. Wird jedoch versehentlich zu viel Koffein eingenommen, kann das Unruhe, Übelkeit und Herzrasen bis hin zu lebensgefährlichen Herzrhythmusstörungen auslösen.

Und das kann leicht passieren. Denn bei einem reinen Koffein-Pulver ist die Menge an Pulver gleich der Menge an Koffein. In 200 Milligramm Gramm Pulver sind also 200 Milligramm Koffein enthalten. Grob entspricht das einer Messerspitze Pulver. Mit einer normalen Küchenwaage oder einem Messlöffel ist die exakte Dosierung häufig schwierig, erklärt das Bundesinstitut für Risikobewertung.

Zu Orientierung: Nach Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit können gesunde Erwachsene im Allgemeinen über den Tag verteilt bis zu 400 Milligramm Koffein zu sich nehmen. Diese Menge steckt je nach Zubereitungsart in vier bis fünf Tassen Filterkaffee. Die Einzelgabe sollte 200 Milligramm nicht überschreiten, das entspricht bei Schwangeren und Stillenden auch der täglichen Höchstmenge.

Die lebensgefährliche Dosis für einen Erwachsenen liegt bei ein bis zwei Teelöffeln purem Koffein (5 bis 10 g). Um die gleiche Menge Koffein über Kaffee aufzunehmen, müsste man rund zehn Liter trinken. Solche schweren oder gar tödlichen Vergiftungen mit hochkonzentrierten Koffein-Pulvern sind jedoch selten, so das Bundesinstitut. Dennoch gebe es  Einzelfallberichte in der wissenschaftlichen Literatur.

Quelle: BZfE, BfR

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