Krebsvorsorge: Bei der Information ist Luft nach oben
27 Prozent der Deutschen fühlen sich von den Krankenkassen ausreichend über ihre Krebsvorsorgeoptionen informiert, 47 Prozent tun dies nicht. Die Meinung der Befragten zu Präventionsinformationen durch Ärzte halten sich hierbei die Waage: Sie werden zu 39 Prozent als ausreichend eingeschätzt, zu 36 Prozent als nicht ausreichend.
Dies ist das Ergebnis einer Umfrage der internationalen Data and Analytics Group YouGov, für die insgesamt 2071 Personen ab 18 Jahren vom 27. bis 29. Januar 2020 bevölkerungsrepräsentativ befragt wurden.
Vor allem die Jüngeren zwischen 25 und 34 Jahren (53 %) fühlen sich durch Krankenkassen nicht ausreichend zu ihren Krebsvorsorgeoptionen beraten. Bei den Deutschen ab 55 Jahren sagen dies vier von zehn Befragten (41 %). 37 Prozent der letztgenannten Altersgruppe bestätigt eine ausreichende Information durch die Krankenkassen (vs. 14 % der 18- bis 34-Jährigen).
Der Präventionsberatung durch Ärzte bescheinigen die 18- bis 24-Jährigen zu 17 Prozent eine ausreichende Informationsgabe (vs. 53 % der Befragten ab 55 Jahren). 47 Prozent der jungen Deutschen wiederum fühlen sich durch Ärzte nicht ausreichend informiert (vs. 27 % derjenigen ab 55 Jahren).
55 Prozent der befragten Frauen und Männer nutzen die Möglichkeiten der Hautkrebsvorsorge, 47 Prozent der Darmkrebsvorsorge. Die letztgenannte wird von Männern häufiger genutzt als von Frauen. Drei Viertel der befragten Frauen nutzen die Mammografie als Präventionsmaßnahme für Brustkrebs. Die Gebärmutterhalskrebsvorsorge wird von zwei Dritteln der befragten Frauen wahrgenommen. Bei den Männern wird die Prostatakrebsvorsorge zu 64 Prozent genutzt.
Unabhängig von der Erfahrung in diesem Bereich, würden 39 Prozent der Deutschen die Behandlungsmöglichkeiten gegen Krebserkrankungen als gut einschätzen. 30 Prozent halten sie für mittelmäßig, acht Prozent für schlecht. Neun Prozent der Befragten würden eine Behandlung gegen eine Krebserkrankung in einem anderen Land in Erwägung ziehen, wenn dort eine neuartigere und vielversprechendere Behandlung als in Deutschland angeboten wird, 14 Prozent würden diese Möglichkeit wahrscheinlich wahrnehmen, 30 Prozent vielleicht. Ein Fünftel der Befragten zieht diese Option nicht in Erwägung.
Quelle: YouGov