Kürbisse und Rosen sind eng verwandt
Die Forschenden vom Lehrstuhl für Biodiversität der Pflanzen an der Technischen Universität München (TUM) waren ein Teil des „Plants and Fungal trees of life“ (PAFTOL) Projektes. Im Rahmen des Projekts ging es darum, die Verwandtschaftsverhältnisse von fast 10.000 Blütenpflanzen zu ermitteln.
Pflanzenmaterial aus Museen
In fast fünf Jahren Arbeit wurde dazu aus Pflanzenmaterial in Museen aus aller Welt DNS des Zellkerns extrahiert und die Erbinformation in 353 Gen-Regionen ausgelesen. Diese riesige Datenmenge wurde dann genutzt, um die evolutionären Verbindungen zwischen den Arten aufzuklären. Federführend waren die Royal Botanic Gardens in Kew, in Großbritannien.
Rose statt Buche
Der Fokus der TUM-Forschenden lag auf den Kürbisgewächsen und ihrer Verwandtschaft, die als wichtige Obst- und Gemüsepflanzen bekannt sind. So gehören zum Beispiel die Wassermelone, die Gurke, die Zucchini, aber auch die als Zierpflanzen beliebten Begonien in diese Verwandtschaftsgruppe. Nun kommen die Rosenartigen hinzu, zu denen übrigens auch die Apfelbäume gehören. Bisher gingen Fachleute davon aus, dass Kürbisse eher Verwandte von Buchen sind.
Stammbaum von Blütenpflanzen
Solche Informationen sind von großer Bedeutung für die züchterische Verbesserung unserer Nutzpflanzen und zeigen eindrücklich, wie wichtig der Erhalt von Biodiversität im natürlichen Lebensraum, aber auch in Sammlungen unserer Museen ist, heißt es in der TUM-Meldung.
Teilweise wurde hunderte Jahre alte Pflanzenproben untersucht und genetisch verglichen. Langfristiges Ziel der internationalen Forschenden ist es, einen Stammbaum aller rund 330.000 bekannten Blütenpflanzen zu erstellen.
Quelle: IDW