Kurkuma: Die Dosis macht‘s
In dem Fallbericht geht es um eine junge Frau. Sie nimmt täglich Kurkumaextrakt gegen ihre Kniebeschwerden ein. Nach einem halben Jahr macht sich die Wirkung bemerkbar – die Frau landet mit einem schweren Leberschaden im Krankenhaus.
Es stellt sich heraus, dass sie täglich 30 Milliliter eines Nahrungsergänzungsmittels mit zwei Gramm Curcuminextrakt zu sich nahm. Zusätzlich war Curcumin in dem Präparat mit Piperin kombiniert. Das Alkaloid erhöht die Bioverfügbarkeit von Curcumin um ein Vielfaches.
Kurkumawurzelstock
Kurkuma hat viele Namen, unter denen Gelbwurz in Deutschland wahrscheinlich der bekannteste ist. Den verdankt die Pflanze oder besser das Rhizom seiner Fähigkeit, intensiv gelb zu färben, was auf die enthaltenen Diarylheptanide vom Curcumin-Typ zurückzuführen ist.
So wundert es nicht, dass sie auch Indischer Safran heißt und gern als Safranersatz auf orientalischen, indischen und anderen Märkten verkauft wird. Dem Currypulver gibt sie als Hauptbestandteil seine traditionelle Farbe.
Im Curry trifft Kurkuma oft auf Kardamom, Koriander, Ingwer, Bockshornkleesamen und andere Gewürze
Botanik und mehr
Als Stammpflanze gilt Curcuma domestica VAL. (syn.: Curcuma longa). Die ausschließlich als Arzneipflanze verwendete javanische Gelbwurz ist als Curcuma xanthorrhiza ROXB. bekannt. Familiär gehört Kurkuma wie auch Ingwer zu den Zingiberaceen (Ingwergewächse).
Kurkumapulver wird aus Rhizom und Nebenrhizomen (Curcuma longae rhizoma) gewonnen. Für die intensive Farbe sind die enthaltenen Curcuminoide verantwortlich. Das sind gelb bis rot-orange Farbstoffe, die in Wasser schwer, in Fett und Öl jedoch leicht löslich sind.
Die Pulverdroge hat einen leicht aromatischen und scharfen Geschmack, was zu einer reflektorischen Steigerung der Magensaft- und Gallesekretion führt. Diese Effekte fördern den Appetit und regen die Verdauung an, was den Einsatz bei dyspeptischen Beschwerden begründet.
Gegen Entzündungen
Curcumin werden eine Reihe von protektiven Eigenschaften zugeschrieben, darunter auch die Fähigkeit, antientzündlich zu wirken. Unter anderem wurde Kurkuma-Extrakt (mit ca. 1.000 mg Curcumin/d) in einer Meta-Analyse als „wirksam bei Arthritis“ eingestuft.
Der antientzündliche Effekt geht vermutlich auf die Curcuminoide und in der Leber gebildete Metaboliten zurück. Besonders letztere haben antioxidatives Potenzial und können Zellmembranen vor oxidativem Stress bewahren.
Quelle: DAS PTA MAGAZIN