Lebensmittelkennzeichnung: Der Nutri-Score soll‘s sein
Fachgesellschaften und Berufsverbände begrüßen diese Entscheidung: „Wir unterstützen ausdrücklich die Nährwertkennzeichnung in Form des Nutri-Scores“, erklärt Professor Berthold Koletzko von der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin.
Auch die Deutsche Diabetes Gesellschaft zeigt sich zufrieden mit den Ergebnissen der Umfrage: „Sie bestätigt eindrücklich die zahlreichen wissenschaftlichen Nachweise zur Wirksamkeit des Labels. Mit der Entscheidung für den Nutri-Score leistet Frau Klöckner direkt einen Beitrag, eine gesunde Ernährung zu fördern“, erklärte Barbara Bitzer, Geschäftsführerin der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Klöckner selbst sprach am Montag von einem „Meilenstein in der Ernährungspolitik“. Damit will sie auch eine „Wegmarke“ hin zu einer gesünderen Ernährung der Bevölkerung setzen. Seit Jahren schwelt die Debatte um eine transparentere Kennzeichnung von Lebensmitteln. Klöckner wurde in der Vergangenheit häufig kritisiert, die erweiterte Nährwertkennzeichnung nicht entschieden genug voranzutreiben.
Sie kündigte an, noch „sehr zeitnah die rechtliche Grundlage für die Verwendung von Nutri-Score“ zu schaffen und diese dem Bundeskabinett zur Abstimmung vorzulegen. Schon im kommenden Jahr könnte die Industrie den Score – freiwillige – auf Verpackungsvorderseiten einsetzen.
Die europaweit verpflichtende Kennzeichnung auf der Rückseite bleibt erhalten. Der Nutri-Score biete nur eine Orientierung, so Klöckner. Er ließe keine Rückschlüsse auf die Zusammensetzung der Lebensmittel zu, sondern nur die erste Bewertung eines Nahrungsmittels.
Der Nutri-Score bezieht neben dem Gehalt an Zucker, Fett und Salz empfehlenswerte Bestandteile wie Proteine in eine Bewertung ein und gibt dann einen einzigen Wert an – in einer fünfstufigen Skala von „A“ auf dunkelgrünem Feld für die günstigste Bilanz über ein gelbes „C“ bis zu einem roten „E“ für die ungünstigste.
Quelle: Ärzte Zeitung