Lichtblitze im Auge nicht ignorieren

(kib) Wer nur in der Nähe gut sieht, hat ein höheres Risiko für eine Netzhautablösung – auch nach einer operativen Beseitigung der Kurzsichtigkeit. Daher ist es wichtig, die Warnzeichen zu kennen.

02.06.2022

Laserstrahl trifft aufs Auge einer Frau
© Foto: DKcomposing / stock.adobe.com (Symbolbild mit Fotomodell)
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Wer neue bewegliche schwarze Punkte oder Nebel im Auge sieht, Blitze oder einen Schatten, der immer im selben Bereich des Gesichtsfeldes erscheint oder sogar größer wird, sollte spätestens am nächsten Tag einen Augenarzt aufsuchen, rät die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft. Eine Untersuchung des Augenhintergrundes mit weitgestellten Pupillen zeigt, ob und wie stark die Netzhaut beeinträchtigt ist.

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Meist beginnen Netzhautablösungen mit kleinen Rissen oder Löchern in der Netzhaut. „Sie treten als Folge altersabhängiger Veränderungen im Auge auf“, erklärt Professor Andreas Stahl. Gelangt durch ein Loch Flüssigkeit unter die Netzhaut, kann sie sich vollständig abheben. „Dann droht Erblindung, falls nicht rechtzeitig mit einer Behandlung begonnen wird“, betont der Direktor der Klinik und Poliklinik für Augenheilkunde an der Universitätsmedizin Greifswald.

Risiko steigt mit Dioptrienzahl

Solche rissbedingten Netzhautablösungen nehmen weltweit zu, wie Fachleute registrieren. „Betroffen sind meist Personen über 50 Jahre, Männer häufiger als Frauen“, so Stahl. Zu den Risikofaktoren zählt neben Verletzungen des Augapfels, einer Grauen-Star-Operation und einer familiären Vorgeschichte mit Netzhautablösungen vor allem Kurzsichtigkeit.

„Das Risiko steigt mit zunehmender Dioptrienzahl“, erläutert Stahl. „Denn je höher die Kurzsichtigkeit, desto länger ist im Regelfall das Auge. Und in einem langen Auge wirken sich Zugkräfte an der Netzhaut stärker aus.“ Gleichzeitig sind die Wandstrukturen in einem kurzsichtigen Auge häufig dünner und damit anfälliger für Einrisse.

Sehkorrektur kann Risiko noch steigern

Eingriffe zur Korrektur der Kurzsichtigkeit können an diesen grundlegenden Mechanismen nichts ändern. „Ein kurzsichtiges Auge bleibt zu lang gebaut, auch wenn man die Hornhaut lasert oder die Linse operiert“, stellt der Experte fest. Das höhere Risiko für einen Einriss der Netzhaut oder eine Netzhautablösung besteht daher auch nach der Korrektur weiter. „Es ist im Gegenteil sogar wahrscheinlich, dass ein Linsenaustausch, der die Kurzsichtigkeit beseitigt, das Risiko für eine Netzhautablösung noch zusätzlich steigert“, betont Stahl. 

Schnell handeln ist wichtig

Im Falle von Symptomen, die auf eine Netzhautablösung hindeuten, muss schnell gehandelt und ein Augenarzt aufgesucht werden. Wird die Ablösung rechtzeitig erkannt, bestehen meist sehr gute Heilungschancen, so der Experte der Fachgesellschaft. Wer zu lange wartet, riskiert hingegen einen Sehverlust.

Quelle: IDW

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