Lila Tomaten: Im Dienste der Arzneimittelforschung

(kib) Wissenschaftler des Leibniz-Instituts für Pflanzenbiochemie haben jüngst mit Genetic Engineering-Methoden violette Tomaten hergestellt. Diese Methode wird möglicherweise bald bei der Herstellung von Medikamenten eine Rolle spielen.

26.10.2021

Violette Tomaten im Vergleich zu einer nicht veränderten Frucht (Mitte).
© Foto: Sylvestre Marillonnet, IPB
Anzeige

Die Wissenschaftler schleusten die für die Biosynthese von Betanin benötigten Gene in die Pflanzen ein und aktivierten sie in den reifenden Früchten. Betanin ist ein natürlicher Lebensmittelfarbstoff der Roten Beete, der ursprünglich nicht in Tomaten gebildet wird.

Aktueller Podcast

Diese Art der Erzeugung von Wirkstoffen in eigens dafür entwickelten pflanzlichen Produktionssystemen wird in Zukunft vor allem bei der Herstellung von Medikamenten eine große Rolle spielen, heißt es in einer Mitteilung. Bereits jetzt forscht man intensiv an der Produktion von Impfstoffen und Antikörpern in der Pflanze.

Das Hauptziel dieser Studie war demnach auch nicht eine neue Tomatensorte zum Verzehr, sondern vielmehr die Weiterentwicklung der Genetic Engineering-Methoden, die sich mit der Produktion eines gut sichtbaren Farbstoffes sehr viel einfacher analysieren lassen.

„Dennoch“, führt der Leiter der Studie, Sylvestre Marillonnet, aus, „wären diese Tomaten auch zum Verzehr geeignet und hätten sogar einen gesundheitsfördernden Effekt“. Denn wie viele Farbstoffe wirkt auch das Betanin stark antioxidativ. Zudem könnten die lila Früchte auch als Quelle des Lebensmittelfarbstoffes Betanin dienen. Erste Versuche Joghurt und Limonade mit Tomaten-Betanin zu färben verliefen vielversprechend.

Quelle: IDW

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *