Loperamid: Warnung vor hohen Dosen

(kib) Die Arzneimittelbehörde der USA (FDA) warnt aktuell vor schwerwiegenden kardialen Ereignissen/Herzrhythmusstörungen bei Einnahme von Loperamid in höheren Dosierungen als empfohlen, z. B. im Zusammenhang mit Fehlgebrauch oder Missbrauch.

09.06.2016

news_loperamit_09062016
© Foto: Carsten Madsen / iStock / Thinkstock
Anzeige

Wie die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft (AkdÄ) in ihrer Mitteilung schreibt, kann das Risiko auch erhöht sein, wenn hohe Dosen von Loperamid und interagierende Arzneimittel (über das CYP-System oder p-Glycoprotein) gleichzeitig eingenommen werden, wie Cimetidin, Clarithromycin, Erythromycin, Gemfibrozil, Itraconazol, Ketoconazol, Chinidin und Chinin (auch in Tonic-Wasser enthalten), Ranitidin und Ritonavir.

Aktueller Podcast

Die Mehrzahl der berichteten kardialen Ereignisse trat bei Personen auf, die bewusst hohe Dosen von Loperamid eingenommen haben, entweder gegen Entzugssymptome eines Opioidmissbrauchs oder um ein Euphoriegefühl zu induzieren.

Bei anderweitig nicht erklärbaren kardialen Ereignissen wie QT-Verlängerung, Torsades de Pointes, anderen ventrikulären Arrhythmien, Synkopen oder Herzstillstand sollte die Einnahme von Loperamid als mögliche Ursache in Betracht gezogen werden. Patienten sollten auf eine korrekte Dosierung hingewiesen werden.

Die AkdÄ bittet darum, alle beobachteten Nebenwirkungen (auch Verdachtsfälle) mitzuteilen. Unter www.akdae.de finden Sie dafür einen Berichtsbogen. Es besteht darüber hinaus die Möglichkeit, einen UAW-Verdachtsfall online zu melden.

Quelle: Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft

Kommentar schreiben

Die Meinung und Diskussion unserer Nutzer ist ausdrücklich erwünscht. Bitte achten Sie im Sinne einer angenehmen Kommunikation auf unsere Netiquette. Vielen Dank!

Pflichtfeld *