Low Carb oder No Carb: sinnvoll oder überflüssig?
Etwas weniger Gebäck, Süßigkeiten & Co. auf dem Teller kann beim Abnehmen helfen und gesundheitliche Vorteile bieten. Die Idee dahinter: der Stoffwechsel muss sich durch den Verzicht auf Kohlenhydrate umstellen. Fehlen Kohlenhydrate aus Brot, Nudeln oder Süßigkeiten bleibt der Blutzuckerspiegel konstanter. Heißhungerattacken sollen ausbleiben. Der Körper muss auf Fettsäuren aus der Nahrung und dem Körperfett zurückgreifen. „Doch Vorsicht: nicht jede Diät, die auf Kohlenhydrate verzichtet, ist wirklich gut“, sagt Wiebke Franz, Lebensmittel-Expertin der Verbraucherzentrale Hessen.
Studien zeigen, dass sich durch eine Low-Carb-Ernährung zumindest einige Blutwerte verbessern lassen. Allerdings kommt es darauf an, welche Lebensmittel statt Nudeln und Weißbrot auf dem Teller landen und wie ausgeprägt der Verzicht ist.
Extreme Formen wie die klassische Atkins-Diät, bei der kohlenhydrathaltige Lebensmittel weitgehend fehlen, führen häufig zu einer einseitigen und fettreichen Ernährung. Dadurch drohen Mangelerscheinungen und gesundheitliche Probleme wie Bluthochdruck oder Verstopfung. Bei sportlich Aktiven können kohlenhydratarme Diäten zu Leistungseinbußen führen.
Gemüse-basierte und moderate Low-Carb-Formen sind dagegen durchaus positiv zu bewerten. Häufig sind sie kalorienärmer als normale Mischkost und können daher zu einem Gewichtsverlust führen.
Der Handel bietet zahlreiche „Low-Carb“- oder „No-Carb“-Produkte an. Sie unterscheiden sich in ihrer Rezeptur oft nur wenig von herkömmlichen Lebensmitteln, erwecken aber den Anschein, gesünder zu sein als diese. “Die immer neuen Angebote an speziellen Low Carb-Produkten sind für eine sinnvolle Low-Carb-Variante überflüssig, oft fettreich und teuer“, so Franz.
Quelle: Verbraucherzentrale Hessen