Marathon: Jungbrunnen für Blutgefäße

(kib) Laufen zeigt Wirkung: Bei den Teilnehmern einer englischen Studie war die Aorta durch das intensive, erstmalige Marathontraining im Mittel um vier Jahre jünger geworden.

28.05.2019

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© Foto: luckyraccoon / Getty Images / iStock
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Über die Studie berichtete Dr. Anish Bhuva vom University College London kürzlich auf der Tagung EuroCMR in Venedig. Per MRT und Ultraschall wurden die Herz und Blutgefäße von 139 gesunden Menschen zwischen 21 und 69 Jahren untersucht, die 2016 oder 2017 in London zum ersten Mal einen Marathon gelaufen sind. Die Test erfolgten sechs Monate vor dem Lauf und zwei Wochen danach.

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Allen Studienteilnehmern war empfohlen worden, sich nach dem „First-time finisher training programme“ zu richten. Keiner war vor dem Marathon ein exzessiver Jogger gewesen. Alle berichteten, im Mittel weniger als zwei Stunden pro Woche zu laufen.

Wofür sich die Kardiologen vor allem interessierten, war die Steifheit der Aorta. Sie wurde genutzt, um das biologische Alter der Aorta zu berechnen. Und siehe da: Im Mittel war die Aorta durch das intensive, erstmalige Marathontraining um vier Jahre jünger geworden.

Besonders ausgeprägt war der Effekt bei älteren Läufern und bei jenen, die etwas langsamer waren. Kurz gesagt: Je weniger sportlich die Läufer, umso stärker wirkte die Marathonvorbereitung als Jungbrunnen für die Gefäße.

Interessanterweise sei der Effekt des mehrmonatigen Trainings auf die konventionellen Trainingsmarker bei Läufern, also Herzfrequenz und kardiovaskuläre Fitness, nur relativ gering gewesen, so Bhuva.

Auch war die Verbesserung der Steifheit der Aorta unabhängig von Veränderungen im Blutdruck. Es scheint also einen eigenständigen Effekt auf die Blutgefäße zu geben, der sich nicht direkt durch allgemeine Kreislauf- und Fitnesseffekte erklären lässt.

Quelle: Ärzte Zeitung

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